Bat
People
( OT: The Bat People)
AKA: It Lives By Night, It's Alive!
USA, 1974, Farbe, 90 min |
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Regie:
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Jerry
Jameson |
Drehbuch:
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Lou
Shaw |
Kamera:
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Matthew
Leonetti |
Musik |
Artie
Kane |
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Stewart
Moss |
Dr.
John Beck |
Marianne
McAndrew |
Cathy
Beck |
Michael
Pataki |
Sergeant
Ward |
Paul
Carr |
Dr.
Kipling |
Der
Arzt Johnny Beck und seine Ehefrau Cathy machen Flitterwochen irgendwo
im amerikanischen Hinterland. Da Johnny an irgendeinem Forschungsauftrag
in Sachen Fledermäusen tätig ist, besucht das Paar eine
Höhle. Dort wird der Mediziner prompt von einer Fledermaus
angegriffen und gebissen. Zunächst denkt er sich nicht viel
bei der Sache, doch in der Folgezeit bekommt er immer häufiger
rätselhafte Anfälle, an die er sich dann anschließend
gar nicht mehr erinnern kann.
Auf
Drängen seiner Frau sucht er den Arzt Dr. Kipling auf (eine
Siebziger Jahre Person wie aus dem Prospekt, irgendwie erwartet
man, dass er ständig Sachen wie "Groovy" sagt und
mit der Hand ein V-Zeichen macht, tut er aber gar nicht) um sich
auf Tollwut untersuchen und sich vorsorglich immunisieren zu lassen.
Nachdem er eine Spritze bekommen hat, erleidet er arme Johnny einen
neuerlichen Anfall. Dr. Kipling vermutet eine allergische Reaktion
und beschließt, ihn vorsorglich im Krankenhaus zu behalten.
Nächtens
vollziehen sich gar schauerhafte Dinge. Johnny verändert sich,
getrieben von Blutdurst tötet er die Nachtschwester, doch am
nächsten Morgen kann er sich abermals an nichts erinnern. Weil
niemand den honoren Medizimann verdächtigt, wird Johnny wieder
entlassen, sein Gesundheitszustand scheint wieder stabil. Doch in
den folgenden Nächten ereignen sich weitere Untaten und es
müssen mehr Menschen sterben. Inzwischen hat der örtliche
Hillbilly Sheriff, der auch ein Auge auf die hübsche Cathy
geworfen hat, Lunte gerochen: die Morde müssen auf Johnny Becks
Konto gehen, da ist er sich sicher!
Abermals
landet Beck im Krankenhaus, flieht aber von dort mit einem gestohlenen
Krankenwagen in die Wüste. Der Sheriff kann ihn trotz Großfahndung
nicht finden, denn Johnny hält sich inzwischen in den Höhlen
verschanzt. Als er Cathy ein letztes mal aufsucht, verwandelt er
sich während des Liebesaktes in einen Fledermausmann (Batman?
Wermaus? Flederwolf?)
Cathy
hält dies zunächst für einen Traum, als sie jedoch
die Kette ihres Mannes findet, erkennt sie die schreckliche Wahrheit.
Sie fährt mit dem Sheriff zu den Höhlen wo sie von einer
Armee von Fledermäusen attackiert werden. Der Sheriff stirbt,
Cathy wird verschont, nun höhrt auch sie das unheilvolle Rauschen,
das Johnny stets als einziger vernahm.
Und von da an leben sie und ihr Mann glücklich und zufrieden
in den Höhlen als Mamamaus und Papamaus und wenn sie nicht
gestorben sind, hängen sie noch immer kopfüber an der
Felswand...
Was
für ein Mumpitz! Fledermaus beißt Mann, Mann verwandelt
sich in Fledermann. Von Menschen und Mäusen?
"Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen
erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer
verwandelt...", so begann einst der Kafka Franz seine wohl
berühmteste Erzählung "Die Verwandlung". Genau
so wenig wie wir wissen, warum sich Herr Samsa in einen Käfer
verwandelt, können wir die Metamorphopse des bedauernswerten
Mr. Beck nachvollziehen, aber mitnichten wollen wir diesen grotten(höhlen)schlechten
Film mit dem großen Prager Dichter vergleichen, das fiel gerade
nur so sein.
Was also wiederfuhr John Beck?
Hat
ihn eine Werfledermaus (kicher) gebissen? Ist er Opfer eines Fluches
geworden oder fiel er einer Krankheit anheim? Ist dies gar die wahre
Natur der Vampire? Schließlich sehen wir Johnny im Krankenhaus
eine Blutkonserve stehlen und sich daran gütlich tun. Und überhaupt,
warum kann Johnny bereits vor dem Biss Dinge hören, die außer
ihm niemand sonst wahrnimmt und die er üblicherweise immer
nur vor seinen Anfällen hört? Warum ist erst Sommer, dann
Winter und dann wieder Sommer, wenn die Geschichte doch vorgibt
in ein und der gleichen Gegend und binnen weniger Tage zu spielen?
Warum glaubt Cathy, ihr Mann sei noch unter dem Einfluss irgendwelcher
Medikamente, obschon er bereits seit Tagen aus dem Krankenhaus geflohen
ist?
Was
hat sich eigentlich Drehbuchautor Lou Shaw beim Verfassen dieser
unterirdischen Möhre von einem Low Budget Film gedacht? Und
wie kann Makeup Artist Stanley Winston annehmen, es könne sich
auch nur irgendwer vor der ulkigen Gummimaske fürchten, die
er seinem Fledermausmann verpasst und die einer Fledermaus so ähnlich
sieht, dass sie genauso gut (respektive schlecht) für einen
billigen Werwolffilm oder den Planeten der Affen hätte verwendet
werden können? Wurde sie vielleicht sogar?
Wir
wissen es nicht, und offen gestanden, es ist uns auch eigentlich
völlig gleich, denn die Kost, die uns Regiesseur Jerry Jameson
vorsetzt, der sich übrigens später mit dem Inszenieren
von Katastrophenfilmchen wie "Airport 77", "Starflight
One" oder "Hebt die Titanic!" einen soliden B-Film
Namen machte (na ja, eine Katastrophe ist "Bat People"
ja irgendwie filmisch gesehen ebenfalls), ist fad, halbgar und altbacken.
Wie eine Pizza ohne Käse. Obwohl, genau das ist der Film: Käse!
Ein alter Stinkkäse!
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