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Dark Prince - Die wahre Geschichte von Dracula   (OT: Dark Prince - The true Story of Dracula)
AKA: Fürst der Finsternis - Die wahre Geschichte von Dracula, Dark Prince: Legend of Dracula,
Passions of Dracula: A True Story, Vlad the Impaler

USA 2000, Farbe, 88 min
 
Regie Joe Chapelle
Drehbuch Tom Baum
Produzent Butch Kaplan
Kamera Dermott D. Downs
Musik Frankie Blue
 
Vlad Dracula Rudolf Martin
Radu Michael Sutton
Bruno Christopher Brand
Vater Stefan Peter Weller
Lidia Jane March
Aron Razvan Vasilescu
König Janos Roger Daltrey

"Die wahre Geschichte des Dracula" preist uns das Filmplakat an. Nun ja, hängt wohl davon ab, wie genau man es mit der Wahrheit hält. Betrachtet man mal die historischen Fakten nüchtern und vergleicht sie mit der Handlung dieses Film, da muss man glaube ich nicht mehr wirklich viel zu sagen. Aber gut, löblich ist der Ansatz schon, hier mal die historische Figur des Vlad Tepes in den Vordergrund zu stellen und nicht den Stokerschen Blutsauger, der sich ja nun mittlerweile durch weiß Gott wie viele Filme (und wir kriegen es auch eines Tages noch heraus) gekaut und gelutscht hat. Übrigens, die erste Draculaverfilmung, die den direkten Bezug zu Tepes aufzeigte war "Drakula Istanbula" (kann uns den vielleicht jemand besorgen?), 1953 in der Türkei von Mehmet Muktar gedreht. Nur mal so am Rande.

Jedenfalls erzählt "Dark Prince" die Geschichte des Vlad Tepes III Draculea, dem "Sohn des Drachen" und historischen Vorbild des Grafen Dracula, relativ frei. Folglich könnte man den Film wohl als Historien oder - meinethalben - als Abenteuerfilm bezeichnen, jedoch vermarkten ihn die Verleiher wegen der Erwähnung des Namen Dracula lieber als Horrorprodukt. Von dieser Sichtweise betrachtet muss der Film natürlich floppen. Auch wenn "Dark Prince" manch finstere Szene enthält, insgesamt kam mir spontan aber eher "Braveheart" oder irgendein "Robin Hood" Film in den Sinn als ein Vampirschocker.

Schön ist es ja, dass an Originalschauplätzen in Rumänien gedreht wurde, allerdings vermute ich hier eher Preisdumping denn das Bemühen um historische Autenzität.
Zunächst war das Filmprojekt wohl durchaus für die Aufführung in Lichtspielhäusern konzipiert worden, nach Sichtung des Endprodukts entschieden sich die Produzenten dann aber für eine Premiere im amerikanischen Kabelfernsehen. Zu billig ausgestattet wirkt "Dark Prince" manchmal, so dass mal wohl fand, der heutzutage enorm hohe Werbekostenaufwand lohne für diesen vermeintlichen "Rohrkrepierer" nicht.

Man schaue sich nur mal die Besetzungsliste an: Roger Daltrey, einst Leadsänger bei den legendären Who, heute ein drittklassiger Akteur, spielt den ungarischen König (ziemlich popanzmäßig noch dazu), Peter "Robocop" Weller spielt seine Rolle als Priester zwar gut, aber früher waren seine Parts mal länger, Jane March, angebliche ehemalige Erotikikone, hat zuvor auch erst in einem guten Film mitgewirkt "Der Liebhaber" von Jean Jaques Arnaud nämlich, und das ist auch schon ein Weilchen her, last noch least Rudolf Martin als Vlad Dracula, eine Rolle, die er ja auch schon mal in einer "Buffy" Folge spielen durfte. Martin sieht recht gut aus, aber er wirkt irgendwie eher wie ein Gigolo in einer Vorstadtdisco als ein despotischer Tyrann oder gar ein untoter Unhold. Lauter Stars und Sternchen aus der zweiten Reihe wirken also in dem gar nicht mal so kurzweiligen Film mit.

Gut, einige Szenen sind überraschend gut, manchmal kommt richtig Atmosphäre auf, wenn aber die 88 Minuten Spielzeit rum sind (von denen gerade die letzten paar, wenn der exkommunizierte Dracula als Untoter durch finstere Gänge spaziert, richtig doof sind), glaubt man, der Film sie viel, viel länger gewesen.
Fazit: Guter Ansatz, einige gute Szenen, etwas Atmosphäre, aber eher zähe Inszenierung.

       


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