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Doctor Dracula
AKA: Lucifer's Women, Svengali

USA, 1981, Farbe, min
 
Regie Al Adamson, Paul Aratrow
Produzent Lou Sorkin
Drehbuch Paul Aratow / Cecil Brown / Gary Reathman / Samuel M. Sherman
Kamera Gary Graver / Robbie Greenberg
Musik  
 
John Carradine Radcliff
Donald Barry Elliot
Larry Hankin John Wainwright
Geoffrey Land Gregorio
Susan McIver Stephanie
Regina Carrol Valerie

Al Adamson brings his far-out school of cult moviemaking to the Dracula legend in this gruesome blend of sorcery, witchcraft and vampirsm, featuring screen favorites John Carradine and Donald Barry.

Though his readers find it hard to believe, prominent author John Wainwight claims in his books to be the reincarnation of famed magician and mind controller Svengali. The black magic forces of Radcliff (Carradine) allow Wainwiight to stage the ritual sacrifice of his newest Ttrilby, which leads to a bizarre confrontation with the strange Dr. Gregorio - who is actually the long undead Count Dracula.

Leaving in his wake a litter of drained corpses and undead vampire women who act as his slaves, Gregorio continues on his endless, evil journey in this startling shocker, which incorporates footage from Lucifer's Women.

Die junge Stephanie Elliott ist besessen davon herauszubekommen, auf welche Art ihre Mutter, die sie sehr geliebt hat, zu Tode kam. Ihr Vater, ein reicher Mann, ist gut befreundet mit dem Okkultisten und Satansanhänger Hadley Radcliff, der die Elliotts wiederum mit dem Illusionisten und Hypnotiseur Dr. John Wainwright zusammenbringt. Wainwright ist gerade in okkulten Kreisen der dollste Hecht im Karpfenteich, gilt er doch als Reinkarnation des legendären Magiers und Schwarzkünstlers Svengali.

Unter dessen Einfluss gerät die arglose Stephanie immer tiefer in die luziferischen Zirkel von Radcliff und dessen Kompagnon Sir Steven, der gleichzeitig auch der Herausgeber der Bücher Wainwrights ist. Steven ist der Hohepriester ihres teuflischen Kultes, doch er ist gezeichnet von einer schweren Krankheit. Um Unsterblichkeit zu erlangen, benötigt er einen neuen Körper, in den er seinen Geist zu transferieren gedenkt. Hierfür hat er die junge Trilby auserkoren, weil diese eine "reine Seele" hat. Wainwright soll sie mittels seiner hypnotischen Kräfte gefügig machen.

Dummerweise verliebt sich Wainwright aber in Trilby und bekommt Skrupel, sie den Satanisten auszuliefern. Da geschieht es, dass sich seine böse Hälfte, die tatsächlich nichts anderes ist als die Reinkarnation des fiesen Svengali, sich körperlich von Wainwright löst. Svengali entkommt, nun laufen zwei Svengalis / Wainwrights durch die Gegend.

Hat noch jemand den Durchblick? Echt?
Macht nichts, es kommt noch besser.

Neben all den Satanisten, Magiern und Verschwörern schleicht noch ein weiterer Schrecken durch die Nacht, nämlich, sie ahnten es, ein Vampir (warum sollte der Film sonst auf diesen unseren Seiten besprochen werden?) Den hätte man sich zwar im Prinzip schenken können weil die Geschichte ohnehin schon völlig überladen ist, da er aber nunmal da ist, bietet er Herrn Elliott, dem völlig verzweifelten Vater der schönen Stephanie (Sie erinnern sich?) seine Hilfe an. Er, der Psychologe Dr. Gregorio (dessen Inkognito laut Filmtitel und Klappentext niemand anders als seine Durchlaucht Graf Dracula sein soll, was im Film aber eigentlich nicht so wirklich rüberkommt), kann seiner Tochter helfen und sie den satanischen Krallen entreißen. Dankbar nimmt Elliott die freundliche Hilfe an, nicht ahnend, wen er sich da ins Haus geholt hat, nämlich niemand anderen als den Mörder seiner Frau, Stephanies Mutter, die dem Doktor nun als untote Sklavin zu Willen ist (die Mutter, nicht das Stefferl! Kompliziert? Ich sag's ja...).

Als es fast zu spät ist, erkennt auch Stephanie endlich, wer ihre Mutter auf dem Gewissen hat, und dann ist da ja auch noch die Sache mit Trilby und der Unsterblichkeit...


Obskur, obskurer, Al Adamson!!!

Mit diesem absoluten Bizarro-Bizarro-Streifen hat es Adamson tatsächlich geschafft, sein Oberweirdo-Werk Draculas Bluthochzeit mit Frankenstein zu toppen und den vielleicht unglaublichsten Film, der jemals (bis jetzt zumindest) Einzug in die Vampireworld hielt, zu fabrizieren.

Ob das positiv gemeint ist?
Ich hab absolut keine Ahnung!!!
Selten ließ mich ein Film so ratlos zurück wie dieser völlig seltsame durchgeknallte Quatsch es tat. Im Prinzip handelt es sich nicht mal wirklich um einen Film, sondern vielmehr um eine Montage aus zwei Filmen.

Die erste Rahmenhandlung, nämlich die um Svengali, Sir Steven und Trilby entstammt ursprünglich dem Mondo-Satan-Exorzismus-Sexploitation-Heuler "Lucifer's Woman" von Paul Aratrow, der ja auch in den Regiecredits gelistet ist. Diesen Film nahm man also zur Grundlage, engagierte Al Adamson, eine der denk- und merkwürdigsten Figuren der amerikanischen Cheapo-Filmhistorie, der es aber zu einigem Kultstatus gebracht hat (und dessen Leben ein Ende fand, das sich auf unglaubliche Weise problemlos in sein filmisches Schaffen integrieren ließe - er wurde ermordet und die Polizei fand seinen Leichnam erst Monate später, einbetoniert in das Fundament seines eigenen Swimming Pools. Sachen gibt's...) und übertrug ihm die Regie für das weitere Geschehen, eben jene Geschichte um den Vampir und Stephanie. Adamson brachte dann auch John Carradine mit, den semilegendären Lugosi Nachfolger und Dracula Darsteller der späten Universal Jahre, der aber eigentlich nichts anderes macht, als ziemlich genau 8 Minuten lang (länger ist er nicht im Film) zu beweisen, wie verdammt alt er geworden ist, aber trotzdem sieht so ein Name ja schon mal schön aus auf einem Plakat.

Lustig ist auch die Tatsache, dass zwischen den Dreharbeiten von "Lucifers Woman" Und "Doctor Dracula" etwa 5 Jahre lagen. Zwar hat man wieder alle relevanten Darsteller für die neuen Szenen gewinnen können, doch lässt sich in keinem Fall leugnen, dass der (Fang)Zahn der Zeit auch an unseren Mimen geknabbert hat. So kommt es also schon mal vor, dass die Haarlänge von "Trilby" Jane Brunel-Cohen zwischen den einzelnen Szenen variiert (in den alten Szenen gut 15 cm länger), oder das Gewicht von Satanist Sir Steven (keine Ahnung, wie der Darsteller heißt) auf rätselhafte Weise schwankt (er ist in den neuen Szenen fünf Jahre schwerer), aber das macht ja nichts...ähem...

Aber ansonsten...wie kann man so viele Toppics in einen Film packen und auch nur ansatzweise erwarten, dass das funktioniert? Satanismus, Exorzismus, Reinkarnation, Dämonen, Seelenwanderung, Besessenheit, Vampirismus, Okkultismus, Magie, Rache...örps, da verliert ein jeder am Ende leider den Durchblick und die vielen vielen Subplots werden am Ende größtenteils eben gar nicht zu Ende erzählt, aber vielleicht werden sie das ja doch und man kriegt es gar nicht mehr mit oder versteht es nicht oder was auch immer...ich weiß es nicht.

Handelt es sich vielleicht letztlich bei "Doctor Dracula" um einen Kultfilm?
Hach, ich hab keine Ahnung. Manches in dem Film ist gelungen (aber das meiste davon stammt nicht von Adamson, sondern vielmehr aus dem ursprünglichen Aratrowschen Film), vieles ist unterhaltsam, einiges ist nervig, alles ist überfrachtet und ganz offensichtlich hat nichts von alledem wirklich Geld gekostet. Was aber zudem noch befremdet ist die Tatsache, das der Film weder irgendwie gorey noch sleazey ist, um jetzt mal zwei schöne alte deutsche Wörter zu bemühen, will sagen, wenig Blut, wenig Haut, obschon der im Bonusumfang unserer DVD Version (Ami DVD von Image Entertainment) enthaltene Original Trailer zu "Lucifer's Woman" eigentlich einen ganz anderen Eindruck vermittelt. Wurde etwa auf ein Mainstream Publikum geschielt und die expliziten Szenen fielen der Schere zum Opfer? Dafür allerdings ist der Film mit Verlaub wieder viel zu schräg und dilettantisch. Mmh, Fragen, Fragen...

Selten traf das Prädikat "Incredible Strange Film" auf einen Streifen so sehr zu wie auf diesen.
Wertung? Pffffft, was weiß ich? In diesem Fall kann ich nur absolut nach dem eigenen Empfinden werten und vergebe...mmh...eine 1?
Diese Wertung sollte aber kein allzu großer Maßstab sein, denn es ist durchaus möglich, dass ich die Sache nächste Woche schon wieder ganz anders sehe... Merkwürdiger Film, das...



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