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Drakula halála
AKA The Death of Dracula

Ungarn, 1921, Schwarz/Weiß

Regie: Károly Lajthay
Drehbuch: Michael Curtiz, Károly Lajthay
literarische Vorlage: Dracula von Bram Stoker
Musik:
Kamera: Eduard Hoesch
Paul Askenas Drakula
Lene Myl
Margit Lux Mary Land
Zoltán Dezsõ
Elemér Thury
Károly Hatvani
Oszkár Percze

Leider können wir Euch diesen Film nicht so, wie Ihr es üblicherweise von uns kennt per Zusammenfassung und Kommentar präsentieren, denn wir haben ihn nicht sehen können, und das aus gutem Grunde: er gilt nämlich wie so viele Frühwerke der Filmgeschichte inzwischen als verschollen. Und nicht nur das, so richtig viel konkretes ist gar nicht mehr über "Drakula halála", was wohl so viel bedeutet wie ‚Dracula stirbt', zumindest deutet der internationale Verleihtitel "The Death of Dracula" darauf hin, bekannt. Das fängt schon allein damit an, dass niemand so ganz genau zu wissen scheint, aus welchem Jahr der Film eigentlich wirklich stammt, denn in den verschiedensten Publikationen sowohl im Netz wie auf Papier halten sich die Jahre 1921 wie 1923 die Waage.

Träfe es zu, dass "Drakula halála" tatsächlich aus dem Jahre '21 stammt, stünde die Chance nicht schlecht, dass es sich hierbei um die aller erste filmische Adaption des berühmten Romans von Bram Stoker handelt, also quasi eine früher entstandene Aufarbeitung des Buches, als es Friedrich Wilhelm Murnaus Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens gewesen wäre, die ja von Stokers geschäftstüchtiger Witwe Florence nicht autorisiert wurde und ebenfalls beinahe dem Vergessen anheim gefallen wäre, da ja seinerzeit gerichtlich angeordnet wurde, alle Kopien des Films zu vernichten, was gottlob nicht geschah. Dennoch darf man gewisse Zweifel dahingehend äußern, dass es sich bei Károly Lajthays Werk tatsächlich um eine immanente Version des Buches handelt, denn so weit es sich ermitteln ließ, geht es darum, dass eine junge Frau, welche von der österreichischen Stummfilmmimin Magda Sonja verkörpert wird, in einer Irrenanstalt einer Figur namens Dracula begegnet. Später kann sie nicht mehr ermitteln, ob sie selber wahnsinnig ist, ihr der Vampir nur im Traum begegnet ist oder der Gute tatsächlich ein Untoter ist. Klingt ein wenig nach der Grundidee von Robert Wienes Klassiker "Das Cabinett des Dr. Caligari", und vermutlich hat sich Drehbuchautor Mihály Kertész auch diesen Kniff, der in der Kindertagen des phantastischen Kintopps noch häufiger bemüht werden sollte, wohl auch entliehen.

Übrigens ist jener Mihály Kertész beileibe kein Unbekannter, denn der gebürtige Ungar machte später eine steile Hollywood-Karriere unter der anglesken Schreibweise wie Aussprache seines Namens als Michael Curtiz, und unter diesem Namen inszenierte er zum Beispiel den Kultfilm "Casablanca"!

Wäre der Film aber ein Kind des Jahres 1923, träfe zumindest der exklusive Erstheitsanspruch nicht mehr zu. Der Rezensent vermutet, der Film ist 1921 entstanden, kam aber erst 1923 in die frühen Lichtspielhäuser. Interessanterweise will eine gewisse Anzahl heutiger Kritiker genau wissen, wie brillant Paul Askenas in der Titelrolle gewesen sein soll. Es wird gemunkelt, er habe ähnlich untot gewirkt wie Max Schreck, nur weniger hässlich, dafür gleichermaßen beängstigend. Solche Aussagen werden vermutlich allerdings von damaligen Stimmen abgeschrieben worden sein, aber ich will mal nicht die Ausdrücke "wichtigtuerisch" oder "mit falschen Federn" schmücken in die Runde werfen.

Zum Schluss noch die Bitte an Dich, werten Leser / Besucher unserer Seiten, falls Du nämlich Informationen zu "Drakula halála" haben solltest, die unseren Recherchen entgangen sein sollten, dann scheue Dich nicht uns dies mitzuteilen. Sollte wider Erwarten jemand doch noch eine Kopie des Films besitzen, so würden wir dieser schrecklich gern ansichtig werden, wenn sich das arrangieren ließe. Bitte wendet Euch in beiden Fällen an unsere Emailadresse. Vielen Dank!

Ohne Wertung, da es sich um einen "verlorenen" Film handelt


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