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Dynastie Dracula   (OT: La Dinistia De Dracula)
AKA: Dracula - Dynastie des Grauens

Mexiko, 1981, Farbe, 90 min
 
Regie: Alfredo B. Crevenna
Drehbuch: Jorge Patino
Produzent:  
Kamera Javier Cruz
Musik  
 
Silvia Manriquez  
Magda Guzman  
Ruben Rojo  
Roberto Nelson  
Erika Carlson  
Jose Najera  
Victor Alcocer  

Mexiko Anno 1595. Mit viel Tamtam wird dem Vampirfürsten Orloff von der heiligen Inquisition der Prozess gemacht, und zwar der kurze, denn der Scharfrichter haut dem Unhold wegen allerlei satanischem Unfug und dem Trinken menschlichen Blutes eine Holzlatte in die Brust, schon ist er dahin und wird nun in einer Höhle in ungeweihter Erde bestattet.
Die Hexe Kostoff, das Liebelein von Orloff, schwört am Grab des Vampirs blutige Rache an allen Beteiligten und ihren Nachkommen. In 300 Jahren soll sich der Fluch erfüllen und Orloff wird auferstehen aus seinem Grab. Kostoff verlässt Mexiko und geht nach Europa.

Im Jahre 1895 kehrt sie zurück nach Mexiko (auf einem modernen Passagierschiff, welches von modernen Lotsenboten in eine moderen Hafenanlage geschleppt wird. Man hat nicht mal den Versuch gemacht, irgendwie die Illusion des Jahres 1895 in dieser Szene entstehen zu lassen. Vermutlich hätte das Nachbauen eines Hafens der Jahrhundertwende und das Auftreiben eines alten Schiffes den finanziellen Rahmen des Filmes übel gesprengt) und hat im Gepäck Baron van Helsing (au Backe), der ein isländischer Vampir sein soll (dann müsste er zwar Larsson oder Svenson oder so heißen, denn auf Island gibt es gar keine Familiennamen, die Nachnamen richten sich stets nach den Vornamen des Vaters bzw. der Mutter, aber was tun solche Unwesentlichkeiten zur Sache?) und laut Klappentext der Sohn Orloffs, das merkt man aber im Film gar nicht. Jedenfalls mieten sich Kostoff und van Helsing auf der Hazienda von Orloffs Nachfahren ein, die haben jedoch keine Ahnung von ihrem blutigen Familienerbe und sind eine ehrbare und angesehene Familie im Dorf.

Sehr bald türmen sich die Leichen in der Gegend, alle haben zwei blutige Wundmahle am Hals. Die Polizei hat mal wieder keine Ahnung was zu tun ist, doch der mutige junge Mediziner Dr. Fuentez und Padre Juan stoßen im Kirchenarchiv auf ein dreiuhundert Jahe altes Dokument, das den Fall Orloff schildert und auch den damaligen Fluch nicht unerwähnt lässt. Gemeinsam nehemen die Männer den Kampf gegen Vampir und Hexe auf, können jedoch nicht verhindern, dass der tote Orloff ins Leben zurückkehrt. Dort weilt er aber nicht sehr lange, denn schon eilt der Padre herbei mit Kruzifix, Weihwasser und Hostie. Ratzfatz steht alles in Flammen, Hexe und Vampire fahren zur Hölle.Leider kommt aber auch der gottesfürchtige Vater Juan in den Flammen um, er opferte sich für Fuentez und seine junge hübsche Verlobte, deren Zukunft nun beginnen kann, der Fluch ist gebrochen.


Regiesseur Alfredo B. Crevenna ist so was wie das mexikanische Pendant zu Jess Franco, zumindest was die Quantität seiner Arbeit angeht. Der umtriebige Filmer hat im Laufe der Jahrzehnte über 140 Filme zusammengekurbelt, die meisten davon sind im Horrorgenre einzuordnen. Das bei dieser Masse nicht viel Zeit für das Drehen der einzelnen Werke blieb, ist völlig klar, und genau das merkt man "Dynasie Dracula" ebenso deutlich an wie das schmale Budget, das Crevenna zur Verfügung stand. Mit Kleinigkeiten wie einer ausgefuchsten Story, irgendwelchen logischen Details oder Spezialeffekten kann man sich da nicht aufhalten. Man kauft halt eine Gummifledermaus, ein paar Silvesterböller um ordentlich Budenzauber zu veranstalten, bisschen Trockeneis für ein paar Peseten, das muß reichen!

Und erstaunlich genug, das reicht auch wirklich um einen halbwegs anständigen kleinen Vampirschocker zu drehen, denn hier konnte Crevenna auf etwas setzen, von dem er reichlich hat, nämlich Erfahrung. Der Mann weiss einfach, wie man es schnell und ordentlich macht. Man kupfert mal eben schamlos die Eröffnungsszene aus Bavas fulminanten Black Sunday ab (ohne freilich dessen apokalyptische Stimmung zu erreichen), orientiert sich auch sonst im groben an der Handlung des berühmten Vorbilds, nehme noch ein paar Prisen der Hammer-Draculafilme, fertig ist ein Film, der tatsächlich mitunter sehr atmosphärisch wirkt und einige starke Szenen zu bieten hat. Es kommt sogar in der zweiten Hälfte echt so was wie Spannung auf.

Hätte Crevenna vielleicht ein wenig mehr Augenzwinkern in seinen Film gepackt, so hätte es richtig kultig werden können, so ist der Humor unfreiwillig, aber das macht ja so manch einen Streifen erst recht komisch.

Wenn wir das jetzt alles mal zusammenfassen, so kommt am Ende ein kleiner, zwar billiger, dafür aber streckenweise recht ansehnlicher Film heraus, der es kaum mit den großen Vorbildern aufnehemen kann, aber durchaus zu unterhalten weiß. Das ist doch schon mal was, oder? Außerdem, Herr Crevenna, Sie sind ein Pfifikus, und das wollen wir auch belohnen!

Ein weiterer Film aus Mexiko, der irgendwie doch gefällt.

       



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