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Liebe mit Biss  (OT: My best Friend is a Vampire)
AKA: I was a Teenage Vampire, Teenage Vampire - Der Blutsauger von der Highschool

USA, 1986, Farbe, 90 min
 
Regie: Jimmy Huston
Drehbuch: Tab Murphy
Kamera: James Bartle
Musik  
 
Robert Sean Leonard Jeremy Capello
Cheryl Pollak Darla Blake
Cecilia Peck Nora
David Warner Professor McCarthy
Lee Anne Locken Candy Andrews
Fannie Flagg Mrs. Capello
Kenneth Kimmins Mr. Capello

Als der junge Jeremy endlich der Frau seiner Träume begegnet, ist das Glück nur von kurzer Dauer. Ein rätselhafter Professor und sein spleeniger Assistent werfen sich, mit Kreuz und Pfahl bewaffent, auf die Liebenden. Nach dieser Nacht ist für ihn nichts mehr, wie es einmal war. Es fällt ihm schwer, in eine Pizza zu beissen, die nach Knoblauch riecht; er vertauscht seinen Vorrat an Coke gegen Blutkonserven. Was ist passiert? - Was bedeuten diese seltsamen Gelüste? Ungeahnte Schwierigkeiten, aber auch ungekannte Freuden ändern sein Teenagerleben von Grund auf.. Nach dem Buch von Tab Murphy drehte Regisseur Jimmy Huston diese bizarre Komödie, um dem schlechten Ruf der Hollywood-Vampire etwas Neues, Lustiges entgegenzusetzen. Das Ergebnis: Ein super Horror-Spaß!

Unheimlich! Plötzlich steht Highschoolboy Jeremy Capello, der im Nebenjob Einkäufe an die Kunden des örtlichen Supermarktes ausliefert, exakt der Frau gegenüber, die nächtens zuvor durch seine erotischen Träume geisterte. Und mehr noch, die Fremde flirtet mit Jeremy was das Zeug hält und verabredet sich sogar mit ihm zum verheißungsvollen Mitternachtsdate. Also fährt Kumpel Ralph unseren Jüngling zu seinem Schäferstündchen. Doch des Knabes Glück zu später Stunde ist nicht von langer Weile, denn kaum nagt das holde Fräulein an Jeremys Halse, was der Ahnungslose freilich für eine besondere Leidenschaftsbekundung hält, da tauchen auch schon zwei sehr schräge Typen auf, fuchteln mit Knoblauchkränzen und Kruzifixen rum und drohen dem fremden Fräulein eine Zaunlatte zwischen die Rippen zu treiben. Nix wie weg denkt sich Jeremy, der glaubt es mit einem eifersüchtigen Freund oder Ehemann zu tun zu haben. Ralph gibt ordentlich Gas, doch dummerweise konnten die Häscher, Vampirjäger McCarthy nebst Assistent, sein Auto erkennen.

Am nächsten Morgen fühlt sich Jeremy dann nicht so prall, er wirkt bleich und abgespannt und hat auch keinen rechten Appetit. Alsbald soll er auch erfahren warum: er ist ein Vampir, so teilt ihm der seltsame Mr. Modoc mit, der ihm bereits seit einigen Tagen nachstellt. Natürlich glaubt Jeremy dem älteren Herren kein Wort, doch nach und nach muss er erkennen, dass dieser offenbar doch recht hatte, denn die Lieblingspizza (mit reichlich Knoblauch) will nicht mehr munden, und auch sonst irgendwie gar nichts mehr - außer Blut! Als sich das Spiegelbild auch noch verabschiedet, gibt es keinen Zweifel mehr. Dafür läuft es plötzlich mit der hübschen Darla recht gut.

Könnte also alles prima und Jeremy ein richtig glücklicher Vampir sein, wäre ihm nur nicht ständig der fanatische Vampirjäger Professor McCarthy und sein durchgedrehter Assistent auf den Fersen....

Im Grunde könnte ich mir das Weiterschreiben auf der Stelle schenken und Du, lieber Leser, könntest jetzt einfach noch einmal den Kommentar zu Einmal beißen bitte lesen, denn eigentlich ist das mehr oder weniger der selbe Film. Gut, die Handlung variiert leicht, aber warum sollte das bei Filmen wie diesen von irgendeinem Belang sein?

Was heißt jetzt Filme wie diese? Ganz einfach, gänzlich unlustige sogenannte Horrorkomödien, die weiland in den Achtzigern wie nur was für ein Publikum von etwa 17jährigen Jungs auf den Markt geworfen wurden. Vordergründig wurde den Teenies vorgegaukelt, man hätte es hier mit etwas schlüpfrigem, wildem zu tun, was natürlich völliger Quatsch ist, denn "Liebe mit Biss" könnte nicht harmloser sein, wenn er a) ein deutscher Film aus b) den Fünfziger Jahren wäre, in dem c) Gestalten wie Uschi Glas, Gunther Phillip und Peter Alexander die Hauptrollen spielen würden, oder mit anderen Worten, man stelle sich vor, bei sagen wir mal "Dirty Dancing" liefe jemand mit einem Plastikgebiss rum. Lustig, gell?
Nee, finde ich auch nicht!

Man könnte nun ins Feld führen, Einmal beißen bitte ist zudem noch der interessantere Film, weil hier damals der noch sehr junge Jim Carrey debütierte, allemal der bessere Schauspieler als Robert Sean Leonard (der allerdings zwei Jahre nach diesem Film in Peter Weirs "Club der toten Dichter" durchaus eine prima Leistung ablieferte), dafür kommen hier die Star Trek Fans auf ihre Kosten, denn hier kann man des "echte" Aussehen von DS9 Gestaltenwandler "Odo" Rene Auberjonois bewundern.

Dennoch, schlüpfrig, gar spritzig oder bissig ist hier gar nichts, stattdessen haben wir es mit einer ziemlich drögen Angelegenheit zu tun. Einzig David Warner als Professor McCarthy vermag den einen oder anderen Lichtblick zu setzen, dabei spult er ja eigentlich nur sein Standard ab, denn gerade in jenen Jahren sah man ihn ja ständig in Rollen wie dieser (siehe z. B. Waxwork.)

Jimmy Hustons "Liebe mit Biss" ist der große Erfolg verwehrt geblieben, vermutlich weil er damals schon nur einer von vielen Filmen dieser Art war. Heute ist er beinahe in Vergessenheit geraten, das macht aber gar nichts, denn wer diesen Film verpasst hat, hat nicht wirklich was verpasst, denn eigentlich ist "Liebe mit Biss" gar ein heimtückisches konservatives Biest, in dem doch letztlich die gute alte heile Welt gepriesen wird, die intakte amerikanische Familie als das einzig Wahre propagiert und dann auch noch so tut, als übe er sich in Toleranz gegenüber der Homosexualität. Puuh, ist ja dann aber doch nicht so, noch mal Glück gehabt, der Bub ist ja gar nicht schwul, er trinkt halt nur Blut. Oh wie schön ist USA...
Ärgerlich!


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