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Lifeforce- tödliche Bedrohung   (OT: Lifeforce)
AKA: Space Vampires, Vampires from Outer Space

GB, 1985, Farbe, 116 min

 
Regie Tobe Hooper
Produzent Yoram Globus, Menahem Golan
Drehbuch Don Jakoby, Dan O'Bannon.
Vorlage "The Space Vampires" von Colin Wilson
Kamera  
Musik Michael Kamen, Henry Mancini.
 
Steve Railsback
Colonel Tom Carlsen
Peter Firth Colonel Colin Caine
Frank Finlay Prof. Hans Fallada
Mathilda May Space Girl
Patrick Stewart
Dr. Armstrong
Michael Gothard Dr. Bukovsky

Unheimliche Lebewesen verstecken sich im Inneren des Halleyschen Kometen, der sich wie alle 75 Jahre der Erde nähert. Es sind verzehrende Raumvampire, die sich an der Lebensenergie der Erdbewohner laben. In zwar leidenschaftlichen aber ebenso schrecklichen Umarmungen rauben sie jedem, der sich mit ihnen einläßt, die Energie. Was bleibt, sind lebendige Kadaver, die ihrerseits zu Vampiren werden´ ständig auf der Suche nach dem erlösenden ´Energie-Transfer´. Ein Raumkommando, das sich ins Innere des Kometen wagt, bringt den mysteriösen Virus auf die Erde. Und löst damit furchterregende Ereignisse aus, die zwangsläufig zur Katastrophe führen müssen..

Auf einer internationalen Weltraummission der Spaceshuttle "Churchill" zum Halley'schen Kometen entdeckt die Besatzung ein gigantisches Raumschiff im Schweif des Himmelskörpers. Flugs wird ein Aussenteam unter Leitung des wagemutigen Colonels Carlson mit der Erforschung des rätselhaften Flugobjekts beauftragt. Im Innern des Schiffes entdecken sie riesige tote fledermausähnliche Wesen und, zu ihrer großen Verwunderung, drei gläserne Kästen, in denen drei nackte Humanoide, zwei Männer und eine Frau in einer Art Stase liegen. Natürlich werden diese an Bord des Space Shuttles gebracht.

Rumms! Einige Wochen später, das Shuttle "Churchill" gilt als verschollen, als ein Rettungsteam selbiges führerlos im Erdobit entdeckt. An Bord bietet sich ihnen ein Bild des Schreckens. Das Shuttle ist ausgebrannt, die Crew ist tot. Doch da sind diese rätselhaften gläsernen Kisten mit den drei nackten Humanoiden. Diese werden zu Forschungszwecken auf die Erde gebracht, in das Labor des Dr. Hans Fallada in London. Dort erwacht das nackte Mädchen aus dem Weltall alsbald, flieht aus dem Forschungszentrum und dezimiert die Bevölkerung der britischen Metropole, indem sie ihren Opfern nicht das Blut, sondern die Lebensenergie aussaugt. Das Dumme an der Sache ist, alle ihre Opfer werden infiziert und gehen nun selber als Energievampire um. Und all die infizierten Vampire müssen ihrerseits binnen zwei Stunden einem anderen Lebewesen die Energie abzapfen, sonst trocknen sie aus und explodieren, was dann vom Effekt in etwa so ausschaut als würde man in eine Urne pusten ( oder einen Staubsauger rückwärts schalten! )

Es dauert nicht lange und auf den Straßen Londons herrschen apokalyptische Zustände. Die Welt wäre sicher verloren, wären da nicht die heldenhaften Colonels Caine vom Special Air Service und Carlsson, der es dank Rettungskapsel doch noch von der Churchill auf die Erde geschafft hat. Ausgestattet mit einem mystischen Schwert zum Pfählen der Space Vampire stellen sie die Herrin ( also die Nackerte aus der transparenten Tupperdose ) der Aliens in der St Pauls Kathedrale, von wo aus sie die Lebensenergie ihrer Opfer über eine Art metaphysischen "Kanal" in ihr Raumschiff weiterleitet. Und hier muß sich nun der tapfere Carlson tragischerweise opfern um die Menschheit zu retten.


Eine völlig bescheuerte Story, zusammenhanglos erzählt, bevölkert von Filmcharakteren, die keinen solchen haben, dargestellt von talentlosen Billigmimen aus der zweiten und dritten Reihe (mit einer Ausnahme, davon später mehr) und garniert mit Spezialeffekten, Bauten und Kulissen, die wir in Großvaters Mottenkistenkinematographen schon besser gesehen haben - kein Zweifel, Tobe Hooper hat wieder zugeschlagen.

Wer jetzt glaubt, das alles klinge nach schrägem Spaß oder gar Kultfilm.... nun Freunde, mitnichten!

Regisseur Hooper gelang mit Ausnahme von "Poltergeist" noch nie ein guter Film, allerdings rankt sich um eben den die Mähr, der eigentlich als Produzent fungierende Gigant Stephen Spielberg hätte das Gros der Regiearbeit selbst erledigt ( seinerzeit angeblich eine Finte um die amerikanische Filmgewerkschaft auszutricksen, denn Spielberg war relativ zeitgleich mit der Arbeit an "E.T." beschäftigt, was wohl dortzulande untersagt ist ), Hooper durfte als kleine Wurst nur danebensitzen und ja und Amen sagen. Nicht schwer zu glauen für die, die den Film kennen.

In Lifeforce kriegt Hooper nicht einmal die völlig simple Story in den Griff, er schafft es nicht, seiner Inszenierung einen stringenten, logischen Handlungsfaden zu verpassen, noch schafft er es, auch nur einer seiner Figuren so etwas wie charkterliche Tiefe zu verleihen. Man komme mir jetzt nicht mit dem bösen Produzenten, die den Film am Ende versäbelt hätten. Zwar existierte dem Vernehmen nach eine längere Fassung vom "Lifeforce" als der Bekannten (die auch dieser Rezension zugrunde liegt), eine Art Director's Cut, doch es ist nur schwer vorstellbar, dass gerade die Szenen, die dem Machwerk so etwas wie Komplexität oder gar Souveränität verliehen hätten, von den Produzenten entfernt worden wären.
Exemplarisch für Hoopers Talent sind die Szenen, in denen er Romero (Night of the living Dead, Dawn of the Dead) oder Cronenberg (Rabid) zitieren möchte, denn was bei denen meisterhaft düster, bedrohlich und apokalyptisch wirkt, sieht bei Hooper einfach nur hektisch und lächerlich billig aus. Ähnliches gilt für die Weltraumszenen, bei denen er wohl eine "Alien"-ähnliche Stimmung im Sinn gehabt haben mochte.
Aber der Gute Mann kann nix!!

Ein Schmankerl dürfte Lifeforce allerdings für "Star Trek" Hardcore Fans bereithalten in Person von Patrick "Captain Picard" Steward, der hier einen Minipart als Leiter einer forensischen Klinik hatte kurz bevor er dank seines berühmten Serien- und später Kinocharakters in den Olymp der Superstars aufsteigen durfte.
Ansonsten wird der Film fraglos hauptsächlich pubertierenden Jungmännern und/oder Mathilda May Fans gefallen (gibt's die eigentlich?), die Dame agiert nämlich in mehr als 90% ihrer Szenen gänzlich textilfrei. Wem dies also reicht - bitteschön - uns nicht.

Wir werten hier dennoch eine Fledermaus, weil wir uns in letzter Zeit durch soviel Mist quälen mussten, der noch viel grottiger war als dieser Quatsch ("Revenant", "Vampir der Leidenschaft'", "Vampirella"...), das stimmt doch irgendwie milde. Dann gucken wir alle noch mal "Poltergeist" und dann mögen wir Herrn Hooper auch wieder ein ganz kleines bißchen. Aber nicht gleich wieder im Anschluß einen seiner anderen hahnebüchenen Hackepeterstreifen schauen....

       



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