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Pale Blood - Im Bann der Vampire (OT: Pale Blood)

USA, 1992, Farbe, 94 min

 
Regisseur V. Dachin Hsu, Michael W. Leighton
Produzent Michael W. Leighton, Omar Kaczmarczyk
Drehbuch Takashi Matsuokoa, V. Dachin Hsu
Musik Jan A.P. Kaczmarek
Kamera Gerry Lively
 
George Chakiris Michael Fury
Wings Hauser Van Vandemere
Pamela Ludwig Lori
Diana Frank Jenny
Darcy DeMoss Cherry


Seine Augen haben etwas hypnotisierendes an sich, ein kaltes Lächeln wevkt ungekannte Leidenschaften. Halbnackt strecken sich ihre Brüste willigg den messerscharfen Fängen hin. Endlich beugt er sich über sie, den pochenden Puls spürend, das warme Blut tinkend, um ein Wesen der Schattenwelt aus ihr zu machen. Schon spricht die Los Angeles Presse vom Vampirkiller und ahnt nicht wie grausam die Wahrheit sein kann, denn sie sind schon lange mitten unter uns!


In Los Angeles wird das dritte Opfer einer unheimlichen Mordserie entdeckt, die auf das Konto des so genannten "Vampirkillers" geht. Stets werden die Getöteten mit seltsamen Malen am Hals und blutleer aufgefunden. Hierfür interessiert sich auch der mysteriöse Michael Fury, der soeben aus Europa kommend in LA eintrifft. In seinem Auftrag recherchiert die von Vampiren besessene Privatdetektivin Lori den Fall und unterstützt den seltsamen Mr. Fury, der sich, na klar, man ahnte es ja, als echter Vampir entpuppt, jedoch nicht als mordlüsterner Dämon, sondern als echter Menschenfreund, der nicht tötet und immer nur so viel Blut trinkt, wie es gerade nötig ist.
Seine Tage verbringt Fury übrigens in einem faltbaren Klappsarg, ungemein praktisch für den Vampir von heute, der ja immer viel unterwegs ist…
Als Fury dem Fotografen und Videokünstler Van Vandermere begegnet, ahnt er, dass dieser etwas im Schilde führt.

Und tatsächlich, Vandermere stellt sich als der "Vampirkiller" heraus. Er hat die Morde inszeniert um endlich auf einen echten Vampir zu treffen, den er dann auf Video aufnehmen kann, wovon er sich erhofft, der berühmteste Künstler der Vereinigten Staaten, wenn nicht der ganzen Welt, zu werden. Grandioser Plan!
Vandermere versucht Fury, den er als Vampir entlarvt hat, in eine Falle zu locken in dem er Jenny, mit der Fury eine Affäre hat, in seine Gewalt bringt. Fury soll in einem videoüberwachten Raum gefangengehalten werden, der mit Kruzifixen gesichert ist und dessen Wände mit Knoblauchsaft eingestrichen sind (stimmt, der ist echt irre), doch im entscheidenden Moment kommt Fury die medial begabte Detektivin Lori zu Hilfe, die tatsächlich ebenfalls ein Vampir ist (was zwar einiges erklärt, beispielsweise die unheimlichen Visionen, die Lori immer wieder ereilen, der Logik der ablaufenden Geschichte allerdings nicht unbedingt zuträglich ist.)

Am Ende sehen wir Vandermere als Insassen einer Irrenanstalt, der den anderen Patienten von seinen Vampirabenteuern erzählt, doch niemand schenkt ihm Glauben. Als ihm Fury und Lori plötzlich in der Klapsmühle erscheinen, kann niemand außer ihm sie sehen. Hat Vandermere sich die gesamte Geschichte etwa nur eingebildet?

Tja, wer weiß...ok, der Schlussgag ist ja auch nicht mehr der allerneueste, kommt hier aber ganz gut. Überhaupt haben sich die beiden Regisseure V. Dachin Hsu und Michael W. Leighton sehr um Originalität bemüht, scheiterten zwar einstweilen am schmalem Budget wie vermutlich am eigenen Unvermögen, denn die beiden sind keine großen Nummern ihres Faches geworden, um die Wahrheit zu sagen, sind uns beide Namen sogar gänzlich unbekannt, ihnen ist dennoch ein ganz ansehnlicher moderner Vampirfilm gelungen. Wie oft waren schon die Vampie die Sympathieträger und die Menschen die Bestien? Nicht so wirklich oft...

Den prägendsten Eindruck des gesamten Films hinterließ allerdings doch der Faltsarg Furys, was praktisches für unterwegs halt. Man muss ja auch als Vampir mit der Zeit gehen, ne?

Wie gesagt, über weite Strecken merkt man "Pale Blood" die schmale Kohle, die für den Film ausgegeben wurde, überdeutlich an. Die Tricks sind oftmals billig und lächerlich, wenn sich der Vampir zum Beispiel einfach materialisiert, auch die Filter, die bei den Vampiraufnahmen verwendet wurden, wirken irgendwie altmodisch und billig, die Neo Film Noir Optik versöhnt dann allerdings wieder ein wenig. In den Szenen mit Loris Visionen wird es mitunter sogar richtig finster, das wusste zu gefallen.

Enttäuschend war allerdings die schwache unlogische Story, die auch noch ganz schlecht in Fahrt kam, hier hätte man sich gern etwas mehr Mühe geben dürfen. Die Inszenierung kann bei allem Willen zur Innovation eine gewisse Behäbigkeit ebenfalls nicht verhehlen, und auch die Schauspielerschar war kein reiner Quell des Vergnügens. Während die talentierte Pamela Ludwig Spielfreude und gute Laune verbreitete, agierte Vampirdarsteller und David Copperfield Lookalike George Chakiris stoisch und mit Betonmimik, eine klare Fehlbesetzung für die Rolle des Oberblutsaugers. Wings Hauser, eigentlich ein Verdienter "Zwielichtige-Typen-in-B-Filmen-Darsteller", übertreibt sein Spiel als irrer Killer hier reichlich, schließlich ist der Mann ja nicht Klaus Kinski.

Wir bewerten den Film mit einer 3 und können ihn für einen Video- oder Fernsehabend durchaus empfehlen. Käuflich erwerben muss man diesen eher raren und daher auch nicht eben kostengünstig gehandelten Film allerdings nicht unbedingt, denn einem hohen Preis wird er keinesfalls gerecht. Von einem so genannten Kultfilm kann man auch nicht unbedingt sprechen, denn dazu ist der Film einfach viel zu unbekannt


2001 - 2009 by  webmaster@vampire-world.com       Stand: 15.04.2004 Seitenanfang nächste Seite