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Salem 2 - Die Rückkehr   (OT: A Return to Salem's Lot)
AKA: Stadt der Vampire

USA 1987, Farbe, 100 min
 
Regisseur Larry Cohen
Drehbuch Larry Cohen, James Dixon
Musik Michael Minard
Kamera Daniel Pearl
 
Michael Moriarty Joe Weber
Andrew Duggan Richter Axel
Samuel Fuller Van Meer
Rick Reed Jeremy
June Havoc Tante Clara

Brennen muß Salem, Tobe Hooper, 1979
Salem's Lot, Mikael Salomon, 2004

EINLADUNG ZUM VOLKSTANZ DER VAMPIRE

Journalist Joe Weber zieht mit seinem Sohn Jeremy nach Salem's Lot in das verfallene Haus seiner Erbtante. In der Nacht trifft er die Tote wieder - lebendig, wie alle Vampir-Bewohner des Ortes. Sie wollen Joe überzeugen, daß es Schlimmeres gibt, als Blut zu saugen, zumal man sich in Salem's Lot dieser Tage offiziell von Rinderblut ernährt. Meistens jedenfalls...

Als Joe mit dem schönsten Vampirmädchen ein Kind zeugt und Jeremy in die nächtliche Schule geht, scheinen sie als Bürger akzeptiert. Doch dann taucht der Vampirjäger van Meer auf. Mit Hammer und Holzpfahl.

Den abgebrühten Anthropologen John Weber erreicht bei Forschungsarbeiten in Südamerika die Nachricht, seinem Sohn sei etwas zugestoßen. Er eilt zurück in die USA, wo sich herausstellt, daß seine Ex-Frau mit dem verzogenen Gör einfach nicht mehr klar kommt. Joe soll als Vater in die Pflicht genommen werden. Bei ihrem Wiedersehen kommt es dann zu folgendem, das Grauen das folgen soll, vorwegnehmenden Dialog:

Joe: "Hallo Sohn"
Sohn Jeremy: "Haben Sie Dich nicht gewarnt? Ich bin im Arsch!"

Wow. Die philosophische Tiefe dessen bleibt exemplarisch für den ganzen Film.

Jedenfalls beschließt Joe, mit Jeremy in ein Provinzkaff irgendwo in Neu England (schließlich lag irgendwann einmal ein Stephen King Einfall zugrunde) namens Salem's Lot zu ziehen, wo ihm seine Tante Clara eine Bruchbude hinterlassen hat, die er nun gerne mit dem Filius renovieren möchte, um ihn wieder auf den rechten Pfad zu bringen.

Alsbald stellt sich aber heraus, daß in Salem's Lot lauter schräge Vögel (respektive Fledermäuse) zuhause sind: Die meisten Einwohner sind Vampire. Die, die es nicht sind, sind sogenannte Drohnen, die der Vampire Vasallen sind. Allerdings sind die Salemer Vampire eher ungewöhnliche Vertreter ihrer Gattung, denn sie sind eigentlich typische Kleinstadtbewohner, spießig, konservativ, Damenkränzchen und anderen Unfug pflegend. Zudem ernähren sie sich hauptsächlich von Rinderblut, nur so dann und wann, wenn sich mal ein Fremder nach Salem's Lot zu nachtschlafender Zeit verirrt kann es schon mal passieren... aber na ja, ist ja nicht so schlimm.

Klein-Jeremys jugendliche Begeisterung schlägt hohe Wellen für das Dasein der Vampire, toll, die ganze Nacht aufbleiben und so. Joe ist die Rolle des Chronisten der Nachtwesen zugedacht, schreibt er ihre Geschichte, angefangen weiland in den Tagen der Mayflower bis in die Gegenwart, wird ihm und seinem Sohn nichts passieren. Unser Held mag sich aber nicht so recht mit seinem Schicksal abfinden, als dann noch der Nazijäger van Meer (wieso der wohl irgendwie mit van heißt?) in Salem's Lot auftaucht, wird den Nosferati, die langsam ihre wahren (Gummi) Fratzen zeigen, kräftig in die Blutsuppe gespuckt.

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Grundidee des Films ist ziemlich gut. Sie geht aber bereits auf Stephen King selbst zurück, dessen Ansatz für den Roman "Salem's Lot" es war, sich vorzustellen, wie es wohl sein möge, würde es wirklich Vampire geben und sie würden ganz normal irgendwo im heutigen Amerika existieren. Da hätte man wirklich was daraus machen können, nur, was einmal filmisch floppt, wird selten beim zweiten Aufguß besser. Will sagen, klingt die Handlung dieses Machwerks auch nach einem echt schrägen Spaß, das Resultat ging leider völlig in die Hose und genau nach dem Geruch dessen ist "Salem's Lot II - Die Rückkehr" zu bewerten.

Aber kein Wunder, wenn man Billig-Filmer Larry Cohen auf den Regiestuhl setzt. Seine Scripts sind ja oft unbestritten gut, gelegentlich gar sozialkritisch und von politischer Brisanz, wie z.B. in seinem filmischen Portrait der FBI-Ikone J. Edgar Hoover. Seine Regiearbeiten hingegen sind gelinde gesagt schwach bis unter aller Kanone, letzteres trifft in besonderem Maße auf die hier besprochene zu. Jeder andere Regisseur hätte nach Sichtung dieses Schunds vermutlich einen Alan Smithee in den Vor-/Abspann geklagt (ein bekanntes Pseudonym für Regisseure, die ihren Namen lieber nicht in Zusammenhang mit besonders mißlungenen Filmen gebracht wissen möchten), Larry Cohen steht zu seinem Film, was eindeutig beweist, hier waren keine zensierenden oder besserwissenden Produzenten mit der Schere zugegen.

Vielleicht wäre das in diesem Fall ja sogar besser gewesen, so brabbeln sich untalentierte Darsteller um Kopf und Kragen durch völlig dämliche Dialoge, eingebettet in eine Handlung mit mehr Löchern als je ein Schweizer Käse aufzuweisen hätte.

Keine Ahnung, wie sich der alte Haudegen Samuel Fuller überreden ließ, hier mitzuwirken, aber auch er hat hier nichts mehr retten können. Viele Szenen wirken, als sei der erste Take ohne Probe direkt für die Endfassung verwendet worden (klar, jeder Meter Film kostet Geld), über Masken und Spezialeffekte hüllen wir lieber gleich den Mantel des Schweigens. Mr. Cohen sollte sich vielleicht mal anschauen, was jüngere Kollegen heutzutage aus geringeren Budgets herausholen. Aber Talent ist nun mal nicht käuflich!

Tobe Hoopers "Salem's Lot" war Schund, "Salem's Lot II - Die Rückkehr" ist übelste Stümperei. Wir möchten euch ausdrücklich davor warnen, auch nur einen Cent in das Ausleihen oder gar Kaufen dieser Nullnummer zu investieren.



2001 - 2009 by  webmaster@vampire-world.com       Stand: 08.01.2002 Seitenanfang nächste Seite