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Tödliche Lippen   (OT: To die for)
AKA: Dracula: The Love Story

USA,1988, Farbe, 90 min

 
Regie: Deran Serafian
Drehbuch: Leslie King
Kamera: Jacques Haitkin
Musik John Addison
 
Brendan Hughes Vlad Tepish
Sydney Walsh Kate
Steve Bond Tom
Amanda Wyss Celia Kett
Scott Jacoby  

An Bord einer Luxusyacht wird kräftig gefeiert, Yuppies trinken Schampus aus Schuhen (echt jetzt!) und es geht so richtig dekadent zu. Hier trifft die Immobilienmaklerin Kate den zwar iegndwie mysteriösen aber dennoch sehr gebildeten und kultivierten Vlad - und verliebt sich prombt in ihn. Sie spürt, er gehört genau so wenig hierher wie sie. Doch schon nach einem schüchternen Kuss verschwindet der Galan gleich wieder. Nicht nur Kate ist enttäuscht, auch Tom, ihr Möchtegernlover, ist es, musste er doch den Kuss von Kate und Vlad beobachten. Und noch etwas ereignet sich an diesem Abend: einer der Partygäste muss einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer gefallen sein. Tom findet die grausam zugerichtete und völlig blutleere Leiche im Auto des Toten.

Inzwischen taucht Vlad wieder in Kates Umfeld auf und mietet über ihr Maklerbüro ein schlossähnliches Anwesen. Kate ist hingerissen von Vlad und vermittelt ihrer Freundin und Mitbewohnerin sogleich eine Sekretärinnenstelle bei ihm. Doch recht rasch bemerkt Kate merkwürdige Veränderungen an ihr. Auf einer Party, zu der auch Tom geladen ist, kommt dieser schließlich hinter Vlads Geheimnis, denn der ist ein mächtiger uralter Vampir! Natürlich will Kate ihm nicht glauben, als aber ihre Freundin einen grausamen Tod findet, muß auch sie umdenken. Was allerdings weder Tom noch Kate wissen, es geht noch ein zweiter Untoter um, und der ist weit weniger zimperlich als Vlad, der mittlerweile ebenfalls in wahrer Liebe zu Kate entflammt ist.

In Vlads Anwesen kommt es dann, wie es kommen muß, zum finalen Duell der beiden Blutsauger nämlich, aus dem - natürlich - Vlad als Sieger hervorgeht. Love, Peace and Happiness? Denkste, Vlad erkennt, dass seine Liebe zu Kate nicht gut gehen kann und will ihr in jedem Fall sein Schicksal ersparen, er reisst die Haustür auf und lässt sich, und das ist jetzt mal eine ganz neue Idee ( Achtung, Ironie!) von der Sonne verbrennen. Vampirischer Selbstmord aus Liebe.

"To Die for" (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film, in dem Nicole Kidman ein mörderisches Karriereluder gibt) war das Regiedebut von Regiesseur Deran Sarafian (ob der wohl wirklich so heißt?). Er habe den romantischen Aspekt über die Macht der Liebe in das Genre einbringen wollen, wurde er mal zitiert. Na toll, Deran, was für eine neue originelle Idee. Noch nie davon gehört, dass es bereits im 18. und 19. Jahrhundert in Europa mal eine Bewegung gab, die Romantik genannt wurde und voll von derlei Geschichten war? Und ganz ehrlich, fast alle waren besser als "To Die for".

Dieses durchdesignte abgelutschte Filmchen im typischen 80'er Vormittags-Soap-Opera-Style ist einfach nur langweilig. Da wo Erotik aufkommen soll, wirkt der Film schwülstig, wo Spannung aufgebaut werden soll, ist bereits Minuten vorher klar, was gleich passieren wird, an so was wie schaurige Atmosphäre ist gar nicht erst zu denken, das reißen auch die paar, durchaus zugegeben, wirklich guten Splattereffekte von FX-Spezialist John Buechler nicht raus. Übrgens, die Kamera- und Schnittarbeiten wurden ebnfalls von zwei Routiniers erledigt, nämlich Jaques Haitkin (u.a. "Nightmare on Elmstreet") und Dennis Dolan (u.a. "Wolfen"), dennoch will der Funke nicht überspringen, zu klischeehaft wirkt alles, zu halbgar. Was nützt edles Porzellan, wenn auf ihm Fraß serviert wird?

Einen extra Abzug gibt es noch für die komplett untalentierte Darstellerriege, besondere Erwähnung sollte hier Brendan Hughes finden. Seine Darstellung des Obervampires Vlad ist nahezu unerträglich, ein kompletter Totalausfall!

Alles in allem ist "Tödliche Lippen" höchstens den Leuten zu empfehlen, die, sagen wir mal den "Denver Clan" gemocht haben, aber immer fanden, es kommen eindeutig zu wenig Vampire darin vor, aber wenn, dann sollten die eben so stereotyp sein wie all die anderen Charaktere und von eben so miesen Mimen gespielt werden. Wer also dieser Meinung ist, Glückwunsch, hier ist Euer neuer Lieblingsfilm. Alle anderen bitte lieber Finger weg.

Die eine Fledermaus ist für die guten Spezialeffekte gedacht, damit wir uns hier nicht falsch verstehen!



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