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Vlad - Das Böse stirbt nie      (OT: Vlad)

USA, 2003, Farbe, 90 min
Regie: Michael D. Sellers
Produzenten:
Drehbuch
Musik:
Kamera:
Billy Zane
Paul Popowich
Brad Dourif
Francesco Quinn

Aus dem Dunkel erwacht ein Schrecken aus längst vergangener Zeit!
Und als ein Kampf auf Leben und Tod beginnt, wird klar, dass keine grausame Legende so brutal ist wie die Weriklichkeit.
In Rumänien, im Herzen der Karparten, machen sich vier Studenten auf eine historische Forschungsreise. Das Thema ihrer Expedition:
Graf Vlad Drakul II, der geführchtete Herrscher, dessen Unbarmherzigkeit ihm den Namen "Vlad, der Schreckliche" einbrachte und der später die Inspiration für den legendären "Dracula" wurde.

Die Recherchen führen die Jugendlichen zu den Ruinen von Poenari, einer Burg, die von Vlad Drakul erbaut wure. Doch je näher sie der Burg kommen, umso größer wird die Gefahr, in die sie sich unwissend begeben.
Denn Linsey, eine der Studentinnen hat ein tödliches Artefakt bei sich: eine Kette, die einst dem schrecklichen Grafen gehörte. In der Näghe ihres ehemaligen Besitzers, öffnet sie nun ein Tor zwischen Vergangenheit und Gegenwart, und Vlad kann dadurch auch in der heutigen Welt sein Unwesen treiben. Ein Wettlauf auf Leben und Tod beginnt...

Vier Austauschstudenten - 2 Amerikaner, ein Brite und eine Rumänin - unternehmen eine Forschungsreise in die Karpaten. Das Objekt ihrer Recherchen ist der wallachische Fürst Vlad Tepes, wohlbekanntes historisches Vorbild des Grafen Dracula. Eine der Studentinnen, die Rumänin Linsey, ist im Besitz eines magischen Artefaktes, einer Halskette, die einst dem gefürchteten Woiwoden selber gehört hat. Ihr Großvater, der seinerzeit das Grab Draculas entdeckt hat, hatte die Kette damals an sich genommen. Auf jenes Halsgeschmeide ist auch der Drachenorden scharf, der es als verschwörerische Bruderschaft bis in die Gegenwart geschafft hat (Illuminati, ick hör euch tapsen) und den Verlauf der Untersuchungen unserer jungen Wissenschaftler genauestens verfolgt.

Die Gruppe erreicht eine Festung, die Tepes dereinst selber errichten ließ, und je näher das Artefakt seinem ehemaligen Besitzer kommt, desto größer wird die Gefahr, in der die jungen Leute schweben, denn das Artefakt öffnet eine Art Zeitportal, und so steht plötzlich, Zack!, mir nix, dir nix, eine junge Frau aus dem 15. Jahrhundert vor ihnen. Damit aber nicht genug, es kommt, wie es kommen musste, plötzlich materialisiert sich der wilde Mann selber wieder - Vlad Tepes walks the earth again - und natürlich ist der alte Knabe erst mal furchtbar schlecht gelaunt und rechnet mal so richtig ab.

Nun betritt ein merkwürdiger Priester die Szenerie, der Vlad aufhalten will, doch es gelingt ihm nicht. Den Nachwuchswissenschaftlern wird klar, um den bösen Geist (oder was auch immer er ist) wieder los zu werden, muss die Halskette zurück in das Grab des Pfählers gebracht werden. Doch dies gestaltet sich nicht eben einfach...


Leider aber auch nicht sonderlich aufregend, denn das, was einem hier geboten wird, hat man anderswo schon tausendmal gesehen - nur zumeist spannender und interessanter. Dabei ist die Grundidee dieser Geschichte gar nicht mal so schlecht, wenn vielleicht auch nicht unbedingt top originell, so versprach man sich dennoch solide Unterhaltung, denn die Ingredienzien hierfür schienen ja zumindest vorhanden zu sein, doch leider wieder mal gefehlt - der Film ist ein ziemlicher Flopp.

Eigentlich hätte man ja gewarnt sein können, denn wenn Filme, von denen man noch nie etwas gehört hat, plötzlich mit Riesentamtam und kernigem Covertext als Premiere auf den DVD / Videomarkt geschmissen werden, so vermag das aber nur in den hochlöblichsten Ausnahmen gutes zu verheißen (sag ich jetzt mal so.) Vorliegender Fall ist keine Ausnahme.

Zunächst ist da mal die völlig überfrachtete Geschichte, die immer wieder fröhlich neue Nebenschauplätze und Seitenhandlungen ausspuckt, und zwar so lange, bis wirklich keine Sau mehr blickt, was hier eigentlich los ist. Vlad Tepes, Vampire, Zeitreisen, Geheimbünde, Reinkarnation...ich spare mir weitere Auflistungen, denn es ist klar, worauf ich hinaus will, weniger wäre hier deutlich mehr gewesen. All das lenkt nämlich nur vom Wesentlichen ab, wobei hier noch nicht einmal wirklich klar ist, was denn bitte schön das Wesentliche eigentlich sein soll. Zudem hat die Handlung einer Mondlandschaft ähnlich viele Krater auf der Landkarte der Logik, was Regisseur und Autor bei all den vielen "tollen" Ideen, die unbedingt noch eingebaut werden mussten, wahrscheinlich gar nicht aufgefallen ist. Oder war es ihnen egal?

Die Darsteller sind nicht weiter erwähnenswert, wenn man auch mit Billy Zane und Brad Dourif zwei bekanntere Mimen aus der zweiten Reihe an Bord hat, denn ihre Auftritte sind eher kurz und wahrscheinlich unter "Only in it for the money" abzuhaken. Francesco Quinn als Vlad Tepes ist eine klassische Fehlbesetzung, er hat das Charisma einer Stehlampe (nicht aber deren Ausstrahlung) und seine Interpretation der Rolle ist absolut lächerlich. Er kann zwar noch so rumschreien und böse schauen wie er will, doch finster oder gar gefährlich wirkt er nie. Die Darsteller der Studenten bewegen sich auf üblichem Teeniehorror-Niveau, und ein solches verlässt der Film eigentlich auch die ganze Zeit über nie.

Erfreulicherweise wurde zwar auf den flächendeckenden Einsatz digitaler Spezialeffekte verzichtet (war wohl auch eine Kostenfrage), was zur Folge hat, das mal wieder der gute alte Trockeneisnebel für das gruselige Ambiente sorgen muss, dennoch will sich schaurige Atmosphäre der gotischen Art nicht so recht einstellen, liegt wohl am Niveau. Irgendwie fehlte es mir für einen Draculafilm (im weiteren Sinne) an Stil, an Eleganz, an der klassischen Art, wenn man so will. Diesen Streifen umweht höchstens ein Hauch schnellen Geldes, so hat man den Eindruck, denn man ist bestimmt nicht nur zum Drehen nach Rumänien gegangen, um den Film an Originalschauplätzen spielen zu lassen, das hatte wohl doch eher was mit der kostengünstigen rumänischen Infrastruktur zu tun.

Ansonsten ist der Film einfach nur das, was ein Horrorfilm auf keinen Fall sein sollte, nämlich langweilig. Wer hier 'ne Gänsehaut haben will, muss schon das Fenster aufmachen (ist ja inzwischen wieder Herbst.)

Wir werten trotzdem ein gnädiges fliegendes Nagetier für die ganz brauchbare Grundidee und die schönen rumänischen Sets. Mehr geht leider nicht.

       
       



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