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ADF - ANTI-DEMON-FORCE (1) Das Blut des Vlad

Buch Horst Kurth





Produktion und Regie Horst Kurth
Kategorie Hörspiel
Länge 73.31 min
Produktionsjahr 2001
Studio Hörfabrik
ISBN-Nummer
Erzähler Michael Labahn
Ashley Pitt Horst Kurth
Nick Steiner Moddin Meyer
Gordon van Drake Christian Jürgens
Xenia Salgar Astrid Rotthues
Kommisar Hoffmann Tom Meyer
Peter Muthke Oliver Leifels
Alois Viersen Thomas Lax
Marcus Hellberg Christian Nowak

Vor mehr als hundert Jahren wurde das Böse in Galgenberg bezwungen. Heute kehrt es zurück - blutrünstiger denn je. Die Schüler einer Abendschule fallen ihm zum Opfer. Nachdem die Polizei vor einem unlösbaren Rätsel steht werden Ashley Pitt und Nick Steiner nach Deutschland beordert, um den Fall zu klären. Schon bald stehen sie einer Horde Blutsaugern gegenüber.

Ashley Pitt und Nick Steiner, die beiden Top Agenten der Anti Demon Force, einer Organisation, die sich seit mehr als 900 Jahren dem Kampf gegen dämonische Mächte verschrieben hat, werden in das Städtchen Galgenberg geordert, denn dort sollen Vampire ihr Unwesen treiben. Vlad Peseck, ein Meistervampir und Neffe des berüchtigten Grafen Dracula, geht im Körper des Okkultismuslehrers Gordon van Drake um und plant, ganz im Sinne der Familientradition, die Weltherrschaft zu übernehmen. Zu diesem Zweck saugt er sich in Galgenberg rasch eine Truppe willfähiger Helfer zusammen, bestehend aus den ehemaligen Schülern van Drakes, verführerischen Vampirbräuten und einem irren, rattengesichtigen Diener.

Ihm stellen sich Pitt, Steiner und Kommissar Hoffmann von der hiesigen Polizei entgegen und kämpfen und kalauern sich zum blutigen Finale vor, wobei sie manchmal allerdings ganz schön dilettantisch und unprofessionell zu Werke gehen, sollen sie doch eigentlich das Sahne-Team ihres antidämonischen Vereins bilden. Na ja, es ist halt ein harter Job, aber jemand muss ihn ja machen...

Es ist schon erstaunlich, dass man die Rahmenhandlung eines rund 74 Minuten langen (!) Hörspiels in fünf Sätzen nacherzählen kann, zumal es sich um den ersten Teil einer neuen Serie handelt und die gesamte Grundidee wie die Hauptpersonen erst eingeführt und vorgestellt werden müssen. Umso erstaunlicher ist es, dass dies auch tatsächlich recht gut gelingt! Man muss Horst Kurth, Chef der Hörspielfabrik (dem kleinen unabhängigen Label, dass die A.D.F. Abenteuer herstellt und vertreibt), Autor der Serie und Ashley Pitt Sprecher in Personalunion, in dieser Hinsicht durchaus ein Kompliment machen, denn seine Geschichte ist von der Komplexität her sehr gut ausgearbeitet, dennoch so temporeich und to the Point gehalten, dass man sich über die für ein Hörspiel enorme Länge nicht langweilt und gut unterhalten fühlt.

Freilich hat Kurth das Rad nicht neu erfunden. Pitt und Steiner agieren schon im Stile der John Sinclair oder Larry Brent Hörspiele (wobei das A.D.F. ziemlich viel mit Brents PSA gemein zu haben scheint), allerdings geht es hier deutlich blutiger zur Sache und auch der Wollust wird gelegentlich gefrönt (allerdings nicht zu explizit), weswegen "Das Blut des Vlad" auch erst Hörern ab 16 Jahren empfohlen wird. Ansonsten wird gern der "Dracula" zitiert und manchmal fühlt man sich, was den Humor betrifft, auch schon mal an die guten alten H.G Francis Gruseler erinnert.

Was allerdings nicht verhehlt werden sollte, sind die fast typischen Hörspielanfänger- und (quasi) Homemadefehler, die hier gemacht worden sind. Zum einen hört man fast allen Sprechern an, dass es sich hierbei nicht um Profis handelt, und besonders die Sprecher der Nebenrollen scheinen mir manchmal doch etwas emotionslos vom Blatt abzulesen, allerdings macht das auch einen gewissen Charme aus, und zudem kann es ja auch mal ganz erfrischend sein, nicht immer nur Frank Glaubrecht, Joachim Kerzel, Charles Regnier und wie all die Superstars der deutschen Sprecherszene heißen, zu hören. Die Hauptdarsteller machen ihre Sache außerdem recht gut dafür, dass sie eben nicht vom Fach sind. Es lebe die gute alte Autodidaktik.

Allerdings, und das ist ein nicht unerheblicher Kritikpunkt, sprechen fast alle Charaktere sowie in besonderem Maße der Erzähler Michael Labahn ihre Texte zu schnell, und zwar so schnell, das man mitunter gar nicht mehr richtig mitkommt, aber ich denke, das werden die Macher dieses dennoch recht gelungenen Teils vermutlich bereits selber gemerkt haben und sich im Laufe der kommenden Produktionen, auf die ich nun doch recht neugierig bin, zusehends steigern.

Über Musik und Geräuschkulisse gibt es wieder nichts zu meckern, da hat man sich ebenfalls redlich Mühe gegeben und trotz des (vermutlich) schmalen Budgets doch ganz Ordentliches zuwege gebracht.

Ziehen wir ein Fazit: "Das Blut des Vlad" ist der gelungene Einstand einer neuen Horrorhörspielreihe, die dem Genre insgesamt zwar nicht wirklich viel neues hinzuzufügen weiß, zumindest aber rasant, fröhlich, trashig und durchaus für einen Erstling einer Independentfirma gekonnt unterhält. Mit kleinen Fehlern zwar, aber das steigert teilweise den Unterhaltungswert der ganzen Sache. Ich bin mir fast sicher, die Damen und Herren der Hörfabrik werden sich bei den kommenden Produktionen zu steigern wissen, aber bitte nicht zu perfekt werden, den sonst geht auch ein wenig der holperige Charme verloren, der diesem Hörabenteuer anhaftet.
Nur bei dem Coverartwork, das in vorliegendem Fall wirklich zu den unansehnlichsten seiner Art gehört, täte eine 100%ige Zuwendung zur Professionalität Not, denn ein Hingucker ist dieses Cover wahrlich nicht.



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