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Larry Brent (18) Schreckensparty bei Graf Dracula

Buch Charly Graul








Produktion und Regie

Heikedine Körting

Kategorie Hörspiel
Länge 56 Minuten
Produktionsjahr 2003
Studio Tonstudio EUROPA
ISBN-Nummer
1. Sprecher Michael Hark
2. Spracher Wolfgang Kaven
Larry Brent Rainer Schmitt
Morna Ulbrandson Heidi Schaffrath
Helen Nadja Reichardt
Sue Janina Richter
Steven Kai Hendrik Möller
Mr. Thompson Wolf Rathjen
Ernie Quoney Christian Rudolf

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verbrachte der sagenumwobene Graf Dracula einige Wochen auf dem Schloss Kalenko in Transsylvanien. Dort, eingemauert in die Felsen des Fundaments, soll sich noch immer ein versiegeltes Glasröhrchen mit einer Probe seines Butes befinden. Wer mit dem Inhalt dieser Ampulle in Berührung kommt, fällt einer furchtbaren Krankheit zum Opfer: dem Vampirismus! Spezialagent Larry Brent und seine Kollegin Morna Ulbrandson mischen sich im Schloss unter die Gäste einer Party, die sich unaufhaltsam einem Alptraum nähert....


Auf Schloss Kalenko, einem finsteren Gemäuer tief in den rumänischen Karpaten, wird ein rauschendes Fest gefeiert, zu dessen Höhepunkt als Vampire verkleidete Schauspieler Angst und Schrecken verbreiten sollen. Was allerdings keiner der Anwesenden ahnt: dereinst verweilte der Fürst der Finsternis, seine Exzellenz Graf Dracula persönlich, in dem alten Gemäuer und hinterließ bei dieser Gelegenheit eine Ampulle seines vampirischen Blutes, welche im Fundament des Schlosses eingemauert lagert. Wer der Brühe gefährlich nahe kommt, droht selber dem Vampirismus anheim zu fallen. Grund genug für PSA Spezialagent X-Ray-3 alias Larry Brent und seine schwedische Kollegin Morna Ulbrandson, sich unter das bunte Feiervolk zu mischen und dem möglichen Spuk ein rasches Ende zu bereiten. Doch auch die Agenten können nicht verhindern, dass schon bald ein echter Blutsauger in den Gewölben des alten Kastens umhergeht und das Partyvolk zu dezimieren droht.

Brent muss bald erkennen, dass der geheimnisvolle Gastgeber der Gesellschaft einen teuflischen Plan inszeniert hat, um sich mit Hilfe der Blutsauger seiner Konkurrenten zu entledigen, und an Flucht bzw. Evakuierung der Anwesenden ist ebenfalls nicht zu denken, denn ein Super-Computer verriegelt alle Ausgänge. Um den verbrecherischen Plan ihres Gegners zu durchkreuzen, müssen Brent und Ulbrandson es gleichzeitig mit Draculas Erben wie dem fiesen digitalen Quälgeist aufnehmen...


Ach ja, Dan Shockers Larry Brent...
Jahre bevor der legendäre Geisterjäger John Sinclair erstmals mit Kreuz und silberner Berreta-Pistole von Helmut "Jason Dark" Rellergerd auf Vampirjagd geschickt wurde, rettete bereits Spezialagent "X-Ray-3" Larry Brent ein ums andere mal unsere gute alte Mama Erde, indem er wieder und wieder die Mächte der Finsternis bekämpfte. Erstmals tat er dies 1968 in der Geschichte "Das Grauen schleicht durch Bornards Haus", welche als Band 747 in der "Silber-Krimi" Reihe des Zauberkreis Verlags erschien. Der Autor nannte sich Dan Shocker (dahinter verbirgt sich übrigens ein Autor, der im wahren Leben auf den Namen Jürgen Grasmück hört und von seinen Fans ähnlich kultisch verehrt wird wie Meister Rellergerd) und da die ganze Angelegenheit auch noch den Untertitel "Grusel-Krimi Nr. 1" trug, war klar, dass hier ein für deutsche Verhältnisse völlig neues Genre geboren worden war. So wurde der erste Larry Brent Roman tatsächlich zum Grundstein aller hernach erschienen Pulp Horrorformate, vom guten alten "Gespenster Krimi" bis zum "Professor Zamora", von "Macabros" bis "Geisterjäger John Sinclair", von "Vampir-Horror" bis "Dämonenkiller". Doch erst 1981 sollte Larry Brent endlich eine eigene regelmäßige Serie erhalten, die 14tägig erschien.

Schon ein Jahr später begann die damals übermächtige "Europa" die Serie unter der routinierten künstlerischen Leitung von Heikedine Körting für den Hörspielmarkt aufzuarbeiten und es kamen am Ende 15 Titel heraus, die heute allesamt Klassiker sind. Tatsächlich wurde weiland in den 80'ern sogar die Episode "Die Schlangenköpfe des Dr. Gorgo" von der Bundesprüfstelle als jugendgefährdend indiziert, was natürlich der Legendenbildung einen gewaltigen Vorschub leistete. Wie auch immer, etwa in der Mitte der 80'er ließen sowohl Hörspiel- wie auch Groschenheftboom nach und so wurden beide Formate eingestellt.

Anno 2000, nachdem inzwischen "Lübbe Audio" John Sinclair für die "Edition 2000" reanimiert hatten, schickte sich auch "Europa" an, ihren alten Recken wieder im Kampf für das Gute auf unsere Ohren loszulassen, und es entstanden vier neue Hörspiele, deren Konzepte allerdings noch aus der guten alten Zeit stammen sollten, wie man nicht müde wurde zu betonen. Nun ja, jedenfalls ist der vorliegende Titel "Schreckensparty bei Graf Dracula" eines dieser vier "neuen" Hörspiele und was soll lange um den heißen Brei geredet werden, es handelt sich eindeutig, hier sind sich Fans wie Kritik einig, um den absoluten Tiefpunkt der gesamten Serie. Zwar wurde die Freude darüber, dass "Europa" Larry Brent fortsetzen sollte, insgesamt recht schnell durch die "neuen" Episoden getrübt, denn die blieben allesamt weit hinter den hohen Erwartungen zurück, doch "Schreckensparty" ist absolut unterirdisch.

Schon der Auftakt mit der lispelnden Schauspielerin ließ übles ahnen. Sollte etwa eine neue Form von Heiterkeit in die Serie gebracht werden? Das wäre aber gründlich misslungen, denn man darf Humor nicht mit Kalauerei verwechseln, erst recht nicht, wenn diese auch noch aus der Mottenkiste stammt. Zwar zieht sich der ungute Humor leider weiter durch die gesamte wirre und konfuse Geschichte, doch wenn es nur das wäre... Von Spannung oder gar Atmosphäre ist hier weit und breit keine Spur, die Story ist so konfus und hanebüchen, dass gar die Nachvollziehbarkeit manchmal arg auf der Strecke bleibt. Ich meine, Vampire (oder doch nicht Vampire?), ein Sci-Fi Superrechner (mit lächerlicher, nervtötender Vocoder Stimme), ein Superschurke a la Bond Bösewicht mit perfiden Weltverschwörungsplänen, lächerliche haarsträubende Verteidigungsbasteleien (via Computer), die selbst dem A-Team zu doof gewesen wären, und das alles gepaart mit Dialogen, die es einen echt grausen lassen (ob ihrer Schwachsinnigkeit, wohlgemerkt!) und für die sich die Sprecher vermutlich noch immer schämen und Szenen, die selbst "Bob, dem Baumeister" unwürdig erscheinen würden...Nee, also echt!

Wenn das Hörspiel tatsächlich dem Originalheft von vor 20 Jahren entspricht, dann hätte man doch vielleicht die Geschichte als solche noch einmal überdenken müssen, alleine schon was den heutigen Stand der Computertechnik anbelangt, denn die Kiste im Spiel hat doch ziemlich viel mit dem "Wunderding" der naiven 60'er / 70'er Technologiegläubigkeit zu tun. Nun, man hat sich scheinbar die Mühe nicht machen wollen (oder soll dies etwa im Sinne einer vermeintlichen Authentizität so gewollt gewesen sein? Warum aber dann der ganze andere Schwachsinn?), ist aber auch egal, denn das Ding geriet ohnehin zu einem Flop. Nur schade um die guten Sprecher wie Rainer Schmitt und Heike Schaffrath, die sich regelrecht verheizt gefühlt haben dürften. Die Larry Brent Serie ging dann übrigens nach Episode 19 "Killervirus aus der Hölle" endgültig in die ewigen Jagdgründe ein, es hatte sich gezeigt, dass das neue Konzept nicht funktioniert hat und von den Fans nicht angenommen wurde. So kann es gehen!



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