Derzeit online

386
Filme
125
Bücher
34
Biographien
50
Hörspiele
Reviews in English

 

 

 

 

 

 

 

Der Vampirmythos

Wo kommen Vampire eigentlich her? Wer war der Erste und wie sind sie entstanden? Warum entsteigen sie des Nachts ihren Gräbern um sich am Blute der Lebenden zu laben? Stehen sie mit Luzifer im Bunde? Können sie sich wirklich in Fledermäuse, Wölfe, Ratten oder gar Nebel verwandeln? Und überhaupt, gibt es eigentlich wirklich Vampire? Sind sie real? Fragen, Fragen...

Fest steht jedenfalls, sie treiben nicht erst ihr Unwesen in den Köpfen und Geschichten der Menschen seit Stoker's Roman 1897 erschien. Schon in der römischen, der griechischen und der ägyptischen Mythologie wimmelte es von Gestalten, die Vampiren sehr ähnlich sind. Von Laminen, Harpyen, Strigen, Ghuls oder den Sukubus-Dämoninnen erzählte man sich seinerzeit. Sie alle sind Verwandte der neuzeitlichen Artgenossen Draculas. Diese hielten hauptsächlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis ins frühe 20. Jahrhundert Einzug in die Schauerliteratur, einer Zeit, die prädestiniert war für derlei Dinge, vertrieb sich doch die bessere Gesellschaft die Langeweile mit spiritistischen Sitzungen und dem Studium des Okkulten.

Berichte vom Unwesen der Untoten machten seit dem 18. Jahrhundert immer wieder in Irland, Schottland, England, doch hauptsächlich im osteuropäischen Raum die Runde. Besonders das damals in Westeuropa größtenteils unbekannte Transsylvanien, aber auch die Ukraine oder die Balkanstaaten galten als Herkunftsland der Vampire. Diese hatten sich bei Tage in ihren Gräbern aufzuhalten, weil das Sonnenlicht sie schwächte, allerdings nicht verbrannte, dies war ein Aspekt, den erst Friedrich Wilhelm Murnau in seinem expressionistischen Filmklassiker Nosferatu - eine Symphonie des Grauens 1922 einbrachte. Sie befanden sich in einer Zwischenstation, einem Fegefeuer an der Schwelle des Todes, tranken sie regelmäßig das Blut der Lebenden, jenen mystischen Saft, der den Körper antreibt, konnten sie praktisch ewig existieren. Oft wurde behauptet, Vampire hätten keine Seele. Als Beweis hierfür galt das fehlende Spiegelbild, auch sollen die Untoten keinen Schatten haben, beides galt von jeher als Sinnbild der Seele.

Darstellung einer Harpye

Verschlagen sollen sie sein und ohne Gnade, einbrechen können sie nicht in die Häuser ihrer Opfer, sie müssen eingelassen werden. Hypnotische Fähigkeiten sagt man ihnen nach. Das macht sie so gefährlich. Wer von ihnen gebissen und ausgesaugt wird ist dazu verflucht, ihr Schicksal zu teilen und fortan selber nächtens als Nosferatu umherzustreifen und Blut zu trinken.

Wissenschaftler glauben heute, Tollwut könne eine mögliche Erklärung für den Vampiraberglauben sein. In der Tat sind die Symptome sehr ähnlich, der Infizierte hat blutigen Schaum am Mund und einen Beißreflex, grelles Sonnenlicht tut ihm weh und sein Verhalten ähnelt eher dem eines Tieres denn eines Menschen, was die "Verwandlungen" zu Fledermaus und Wolf erklären könnte. Die Opfer infizieren sich mit der Krankheit, sie werden ebenfalls zu "Vampiren". Aber auch dies bleibt letztendlich eine These.

Bleibt zu guter Letzt die Frage: Wie kann man sich gegen Graf Dracula und Kollegen wehren? Kruzifixe, Weihwasser und Hostien sollen helfen, vernichten den Nosferatu aber nicht, auch Knoblauch, warum auch immer, mag der Untote nicht riechen, Sonnenlicht hingegen tötet ihn nicht zwangsläufig, das ist, wie bereits erwähnt eine Idee der Filmindustrie. Die wirksamste Waffe scheint das Pfählen mittels Holzpflock ins Herz und das anschließende Enthaupten des Dämons zu sein, wobei auch dies wahrscheinlich auf Vlad "der Pfähler" Tepes, der ja ebenfalls nach seinem Tode geköpft wurde, zurückgeht. Erschießen mit einer geweihten Silberkugel soll auch den Zweck erfüllen. Dennoch geht die Mär, der Leichnam des Vampirs müsse nur mit menschlichem Blut in Berührung kommen und er kann sein Unwesen fortan wieder treiben. Eine Legende, von der gerade die Hammer-Filmgesellschaft in den 60er und 70er Jahren profitierte, ließen sie doch den Grafen Dracula in der Gestalt Christopher Lees für etliche Filme immer wieder auferstehen.

Man kann sich also nie sicher sein, schließlich weiß niemand, wo sie herkommen, ihren Ursprung haben, warum man sich seit Jahrtausenden von Ihnen erzählt und ob sie am Ende nicht doch real sind. Im Zeitalter von Microsoft und bemannten Weltraumflügen wissen wir mittlerweile anscheinend eigentlich alles, oder doch nicht.....


2001 - 2009 by  webmaster@vampire-world.com       Stand: 20.06.2004 Seitenanfang nächste Seite