Das
Beste von Dracula (OT:
The Ultimate Dracula)
Untertitel |
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|
Herausgeber |
Byron
Preiss |
Kategorie |
Sammlung
von Kurzgeschichten |
Seitenzahl |
413 |
Format |
Paperback |
deutsche
Übersetzung |
|
Erstveröffentlichung |
1992 |
Verlag |
Bastei
Lübbe |
ISBN-Nummer |
3-404-13397-8 |
Seit
nunmehr über einhundert Jahren saugt der Fürst der Finsternis
den Menschen das Blut aus den Adern. Wir garantieren: Die Lesser
dieses Bandes kommen mit dem Schrecken davon. Der aber ist beträchtlich.
Denn das Verzeichnis der Autoren, die sich für diesen Erzählband
zu brandneuen Dracula-Geschichten inspirieren ließen, mutet
wie ein Who's who der modernen Horrorliteratur an: Dan Simmons,
Philip José Farmer, Edward Hoch, Janet Asimov, Dick Lochte
und - natürlich - die Königin des zeitgenössischen
Vampirromans: Anne Rice.
Hierbei handelt es sich um eine teilweise wirklich originelle Zusammenstellung
von insgesamt 19 vampirischen Kurzgeschichten, die Herausgeber Byron
Preiss uns in einem Paperback aus dem Jahre 1991 präsentiert.
Höchstwahrscheinlich ist dieses Buch nicht mehr erhältlich,
aber vielleicht entdeckt es ja mal der eine oder andere von Euch
irgendwo auf einem Flohmarkt oder in einem Antiquariat für
einen günstigen Preis, den es wohl allemal Wert ist. 1991 hat
das Buch mal 10 DM gekostet (ihr wißt schon, damals in der
guten alten Zeit vor dem Euro, die älteren von Euch werden
sich erinnern.)
Man
darf sich nur von dem billigen doofen Cover nicht abschrecken lassen,
denn einige der Giganten des Horrorgenres trugen hier zum Teil brillante
Stories bei, andere enttäuschten, wie leider Anne Rice, deren
"Herr von Rampling Gate" sogar zu den schwächsten
Momenten des Buches überhaupt gehört. Sehr originell hingegen
ist Dan Simmons "Draculas Kinder", welches vor dem Hintergrund
gleich zweier real existierender Themen spielt, nämlich einmal
dem Zusammenbruch des ehemaligen Ceaucescu Regimes in Rumänien,
zum anderen wird hier eine erschreckende Theorie zum Ursprung von
AIDS aufgezeigt, zudem ist die Geschichte voller überraschender
Wendungen und genial geschrieben. Eine weitere Geschichte, die AIDS
thematisiert, ist W.R. Philbricks "Wenn es dunkel wird",
gleichermaßen originell wie beängstigend. Des weiteren
hervorzuheben wäre Ron Dees "Eine Frage des Stils",
in der ein Loser erfahren muss, das das Leben nach dem Tode nicht
unbedingt einfacher sein muss. Und überhaupt gibt es hier so
viele unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema, dass es echt
Spass macht. In "Zucker, Gewürze und Geschwisterliebe"
von Karen Robards bekommt ein sechsjähriger Probleme mit der
neuen Adoptivschwester aus Rumänien, "Infiziert"
ist eine abgedrehte Science Fiction Story von Janet Asimov und in
Kevin J. Andersons "Das Wesen der Angst" trifft gar Bela
Lugosi auf Vlad Tepes.
Welche
Geschichten jetzt wem besser gefallen, das mag jeder einzelne für
sich selber beurteilen, insgesamt jedenfalls ist das Buch völlig
empfehlenswert.
Erwähnenswert
ist noch das Vorwort von Leonard Wolf, das einiges lehrreiches über
klassische "Gothic Novels" bereithält. Bestimmt interessant
und unterhaltsam für Hobbyfreudianer sind wohl die vielen Ansätze,
die Wolf unternimmt um immer wieder nur auf das eine zurückzukommen,
na klar, Sex! Aber gut, wer es braucht.
Im
Anhang gibt es noch ein persönliches Verzeichnis ausgewählter
Draculafilme von Leonard Wolf. Drei der Filme, die dort angeführt
werden, sind "Draculas Sohn" aus dem Jahre 1943 von Richard
Siodmark, "Draculas Tochter"von Lambert Hillyer aus dem
Jahre 1936 (die offizielle Fortsetzung von Brownings "Dracula",
von vielen als besser als das Original befunden) und "Billy
the Kid vs. Dracula" von 1965, der vermutlich seinen Unterhaltungsert
hauptsächlich aus der unfreiwilligen Komik gewinnen dürfte.
Diese drei Filme sind uns zwar namentlich bekannt, gesehen haben
wir sie allerdings leider noch nicht. Falls irgendwer diese Filme
(oder auch andere, die bislang noch nicht bei uns aufgetaucht sind)
besorgen kann, nur zu, wir freuen uns immer.
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