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Dracula kehrt zurück     (OT: Dracula the Undead)

Untertitel  
Autor Freda Warrington
Kategorie Roman
Seitenzahl 420
Format Paperback
deutsche Übersetzung Isabel Lorenz
Erstveröffentlichung 1997
Verlag Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-Nummer 3-423-20389-7

So waren wir in der Lage, Stück für Stück zusammenzusetzen, was geschehen war, und - wenn auch leider zu spät - zu begreifen, wie sich so bald schon, nachdem mein Mann sein Postskriptum zu unseren grauenvollen Erlebnissen niedergeschrieben hatte, das Unheil sammeln und erneut über und hereinbrechen konnte.

"Hundert Jahre nach >Dracula< hat Freda Warrington eine Fortsetzung ganz im Stile Bram Stokers geschrieben. Und dies ist ihr auch wirklich hervorragend gelungen" Vampyr-Journal

"Besser als Anne Rice" The Vampyre Society

Sieben Jahre ist es nun her, daß van Helsing, die Harkers und ihre Freunde dem untoten Treiben des berühmtesten aller Vampire das Ende bescherten, da besuchen sie noch einmal den ehemaligen Hort des Schreckens, Transsylvanien und das Schloß des Grafen, nur um sicher zu gehen, daß noch alles in bester Ordnung ist.

Zunächst scheint es auch so, doch bald (na ja, so bald auch wieder nicht, da liest man schon noch einige Seiten bis ein bisserl was passiert) geschehen gar merkwürdige Dinge: Die junge Elena, die die Harkers auf ihrer Reise kennengelernt haben, und die nun als Kindermädchen den Harker-Sproß Quincey betreut, benimmt sich recht merkwürdig, ihr Vater kommt auf ziemlich unnatürliche Art zu Tode, friedliche Haustiere werden zu reißenden Bestien, die frommen Harkers plagen schräge und wollüstige Träume, das kann ja dann nur eins bedeuten: genau, Dracula ist wieder da!

Bald hat er den kleinen Quincey entführt und zwingt Mina abermals, mit ihm in die Karparten zu fliehen, wie schon beim letzten Mal dicht gefolgt von seinen Widersachern, die ihn nun aber ein für allemal vernichten wollen, denn langsam wird er lästig. Ob ihnen das wohl gelingt?


Wer weiß das schon, schließlcih ist der Epilog des Buches ziemlich offen gehalten. Fest steht aber, wenn es wieder 100 Jahre bis zur nächsten Fortsetzung dauern sollte, werden es vermutlich die wenigsten von uns erleben, denn Freda Warringten, die hauptsächlich als Autorin historischer Romane bekannt ist, brachte "Dracula the Undead", so der Originaltitel exakt 100 Jahre nach der Erstveröffentlichung von Bram Stokers berühmten Roman heraus. Das Vampyrjournal jubelte "...Freda Warrington (hat) eine Fortsetzung ganz im Stile Bram Stokers geschrieben. Und das ist ihr auch ganz hervorragend gelungen", die Vampyre Society pries sie gar "besser als Anne Rice", da müssen wir dann aber doch ein bisschen die Bremse ziehen und sagen, langsam mit den jungen Pferden.

Tatsache ist, Warrington hat die Geschichte nach Stokers Vorbild in Tagebuch- und Briefform angelegt, Stokers Stil hingegen traf sie nicht unbedingt. Dem Buch fehlt irgendwie das echte viktorianische, soll heißen, man merkt, daß zwischen den beiden Werken ein Jahrhundert liegt. Die Charaktere der Personen, die man bereits aus dem Original kennt, wurden sicher im Sinne Stokers weitergepflegt, die neu eingeführten Figuren wie Elena, Beherit oder Professor Kovac aber wirken allesamt irgendwie künstlich. Warrington gelang es nicht, ihnen Leben einzuhauchen. Auch dauert es etwas lange, bis die Geschichte mal so richtig in die Pötte kommt, da hätte man einiges straffen können, und als es dann doch spannend wird folgt der Roman in Teilen mehr oder weniger dem Original (wieder hat es der Vampir auf Mina abgesehen, erneute Verfolgungsjagd nach Transsylvanien) und das Finale, bei dem Satan persönlich seine Finger im Spiel hat (was dann vielleicht doch ein bisschen viel des Guten ist), ist leider ebenfalls reichlich vorhersehbar.

O.K. , das hört sich jetzt wahrscheinlich schlechter an, als es ist. Man muß auch loben, es gehört schon eine gute Portion Mut dazu, eine Fortsetzung zu so einem Kultklassiker wie "Dracula" zu schreiben, denn da ist der Verriß ja praktisch schon vorprogrammiert, wenn auch, wie in Freda Warringtons Fall unseres Wissens zumindest weitestgehend ausgeblieben. Ebenfalls lobenswert ist der Fakt, daß dem Titelschurken gemessen an Stokers Geschichte wesentlich mehr Platz eingeräumt wurde, das hat gefallen.

Alles in Allem ist "Dracula kehrt zurück" in die "Geht so"-Kategorie einzuordnen. Aus dem Stoff wäre bestimmt mehr herauszuholen gewesen, die Story wirkt insgesamt ziemlich konstruiert und es fehlt manchmal das Tempo. Andererseits gibt es auch die eine oder andere großartige Szene, die man vielleicht auch ganz gerne mal auf der Leinwand sähe. Und sowieso, man hat schon wesentlich schlechteres gesehen.


2001 - 2009 by  webmaster@vampire-world.com       Stand: 29.01.2002 Seitenanfang nächste Seite