Vampirgeschichten
Untertitel |
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Autor |
Werner
Färber |
Kategorie |
Kinderbuch |
Seitenzahl |
59 |
Format |
Hardcover |
deutsche
Übersetzung |
|
Erstveröffentlichung |
2001 |
Verlag |
Ravensburger
Buchverlag Otto Maier GmbH |
ISBN-Nummer |
3-473-34455-9 |
An Halloween,
wenn sich alle Leute lustig gruselig verkleiden, gehen zwei echte
Vampire als - Vampire!! Niemand erkennt sie...
Eine uralte
Vampirdame ist total verzweifelt. Ihr Mann, mit dem sie Tag für
Tag im Ehesarg verbringt, ist ein entsetzlicher Schnarcher. Sie
will einen Zweitsarg kaufen, aber das ist gar nicht so einfach...
Ein Vampir mit
super Gebiss soll Star in einer Fernsehwerbung werden - für
Zahnpaste. Bei den Aufnahmen macht er seine Sache bestens, doch
am Ende umarmt er die anderen Leute. Ganz fest!!
Echt bissig,
die Geschichten - und witzig sowieso!
Welches Kind
würde wohl Gruselgeschichten nicht mögen? Und welches
Kind fände die Wesen der Nacht nicht ungemein spannend? Aber
keine Angst, gar so gruselig wird es gar nicht, wenn Werner Färber
und Iris Hardt sich die Ehre zur Guten-Nacht-Geschichte geben. Leider
aber auch nicht so bissig und witzig wie uns das der Klappentext
gern glauben machen will, denn teilweise wirken die Geschichten
ungemein einfallslos. Beispiele gefällig?
Nun, in der
ersten Geschichte "Halloween - nichts für Vampire"
werfen sich die Vampirdame Evi und ihr Freund Gustl aus der Provinz
in die modernen Halloweenfeierlichkeiten der Großstadt, doch
statt der erhofften Blutration setzt es für Gustl nur eine
ordentliche Tracht Prügel, weil er in seinem Lederhosen und
Gamsbart Kostüm einfach nicht schrecklich genug aussieht. Ziemlich
fragwürdige Message, das...
Die Geschichte
um die "Spitze(n) Zähne" ist da schon interessanter
und kindgerechter, denn hier wird einem fiesen Großmaul und
Mitschülerterrorisierer ein "vampirischer" Streich
im Landschulheim gespielt.
In Geschichte
Nummer drei, "Särge für alle Fälle", wird
es gar ein klein wenig skurril, als nämlich dem Bestatter Herrn
Sanftleben kurz vor Feierabend eine merkwürdige Dame in den
Laden schneit, die gern endlich einen eigenen Sarg haben möchte,
weil doch der Herr Gemahl Tag für Tag schnarcht wie kein zweiter
Untoter...
Eine "Tolle
Werbung" erhofft sich Herr Goldman, der Chef einer Werbeagentur,
als er eine Art faustischen Pakt mit einem echten Vampir eingeht,
den er als Star für einen Zahnpastaspot engagiert und ihm dafür
Blut verspricht. Doch ein Wesen, welches keinen Schatten und kein
Spiegelbild wirft, kann man auch nicht filmen. Dumm nur, wenn der
vermeintliche Star dennoch auf seine Gage besteht.
"Vampirschloss"
ist die spannendste und gruseligste Geschichte von allen und vielleicht
nichts für die ganz Kleinen, denn hier wird die kleine Mirjam
von einem fiesen Blutsauger durch ein altes Gemäuer gejagt,
doch gottlob eilt im rechten Moment der Papa herbei und alles entpuppt
sich nur als böser Traum.
In "Kleiner
Irrtum" wollen zwei Kindervampire sich an einem Rudel Rehkitzen
gütlich tun, da das Blut der jungen Waldtiere ja sooo süß
sein soll, doch stattdessen begegnen sie einer Großfamilie
missmutiger Wildschweine, die recht ungehalten über den Besuch
der Vampire sind...
Bissig also?
Oder witzig?
Speziell die erste wie die letzte Geschichte empfand ich als denkbar
ungeeignet für Kinder, denn wozu sollte man Kindern erzählen,
Vampire trinken gern das Blut von jungen niedlichen Bambis oder
wer nicht cool genug kostümiert ist, gehört verdroschen?
Das will mir nicht in den Sinn. Ganz okay waren die Geschichte mit
dem Landschulheim und die "Tolle Werbung", die wie ich
aus eigener Erfahrung weiß, auch bei Kindern sehr gut ankommen
und als lustig empfunden werden. Dennoch bin ich der Meinung, das
der Autor sich etwas mehr Mühe mit den Geschichten hätte
geben können, denn leider konnte ich mich das gesamte Buch
über nicht des Eindrucks erwehren, die ganze Sache sei eher
ein Schnellschuss gewesen. Fast möchte ich die Worte halbherzig
und beliebig verwenden.
Dies gilt allerdings
nicht für die liebevollen Illustrationen von Iris Hardt, die
äußerst gelungen die Geschichten veranschaulichen und
den Kindern auch die Angst nehmen können, wenn sie sich vielleicht
doch etwas gruseln sollten.
Bleibt am Ende
die Frage, welche Altersgruppe hier eigentlich angesprochen werden
sollte. Zwar prangt auf dem Buchumschlag die Empfehlung ab
8', doch vermutlich werden Kinder, die nur etwas älter sind,
nur noch über die Geschichten lachen und auch erkennen, dass
sich hier jemand nicht genügend Gedanken gemacht hat. Kinder
können ein sehr kritisches Publikum sein....
In der Reihe
"Leserabe" sind im Ravensbuger Verlag auch die Bücher
"Fußballgeschichten" von Jo Pestum und Fred Ruillier
und "Piratengeschichten" von Peter Abraham und Wilfried
Gebhard erschienen, über deren Inhalt und Qualität wir
allerdings nichts wissen.
Für den
vorliegenden Titel werten wir folgendermaßen:
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