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Die Einsteiger   

Deutschland, 1985, Farbe, 99 min
 
Regie: Siggi Götz
Drehbuch: Thomas Gottschalk, Mike Krüger
Produzent:
Kamera Heinz Hölscher
Musik Gerhard Heinz, Olaf Weitzl
Thomas Gottschalk Tommy
Mike Krüger Mike
Kurt Weinzierl
Anja Kruse
Gerd Baltus
Werner Kreindl
Udo Kier

Mike hat den ersten Video-Integrator der Welt gebaut. Was das ist, führt er Tommy gleich vor: Kassette in den Videorecorder, Western läuft, kleiner Knopfdruck auf eine Spezialfernbedienung und schon ist man plötzlich mitten im Filmgeschehen. Auf diese Weise steigen Tommy und Mike in die unterschiedlichsten Zeiten und Abtenteuer ein. Richtige Schwierigkeiten gibt's erst, als sie wieder aussteigen möchten, denn der Manager eines japanischen Elektrokonzerns und seine deutschen Konkurrenten wollen Mikes Erfindung in ihren Besitz bringen.

DIE EINSTEIGER ist das letzte Abenteuer der beiden "Supernasen" Mike Krüger und Thomas Gottschalk. Diesmal zappen sich die beiden quer durch alle Filmgenre und geraten dabei in allerlei brenzlige Situationen, die sie, wie gewohnt mit viel Witz und Geschick meistern. Ein toller Filmspaß für Jung und Alt!


Die Buddies Mike und Tommy, bekannt als die "Supernasen", leben zusammen in einem Schwabinger Appartement. Während Tommy, das verkannte Schriftsteller-Genie, seinen Lebensunterhalt als Aushilfe an einer Tankstelle bestreitet, ist Mike ein begeisterter und begnadeter Tüftler technischer Apparaturen. So eben hat er eine bahnbrechende Erfindung vollendet: er hat ein Gerät konstruiert, mit dem Mensch sich mühelos per Fernbedienung in die Handlung eines jeden x-beliebigen Videofilms "beamen" kann.
Tommy mag das zwar nicht so recht glauben, deshalb zap!, und schwupp, schon befinden sich die beiden Supernasen mitten im Wilden Westen, besser gesagt in dem Western, der gerade mittels Videorekorder über die Mattscheibe flimmert.

Faszinierende Erfindung das, nur leider kann Tommy die Klappe nicht halten und erzählt um Eindruck zu schinden einer jungen hübschen Dame von dieser Erfindung. Diese wiederum berichtet ihrem Ex-Gemahlen, dem Präsidenten eines deutschen Unterhaltungselektronik Konzerns, von dem unglaublichen Video-Integrator, und das Gespräch schließlich wird belauscht von einer japanischen Wirtschaftsspionin im Auftrag eines Unternehmens im fernen Nippon. Nun will der deutsche Konzern das Gerät vermarkten, während die Japaner trickreich versuchen, die Erfindung zu stehlen.

Mike und Tommy indes "sliden" durch alles, was der Videomarkt zu bieten hat: Indiana Jones, Der Clou, Rocky, Quo Vadis und vor allem Tanz der Vampire...


Merkwürdiges geht vor in der Vampireworld: waren wir vor kurzem noch genötigt, den Namen Roberto Blanco in eine Filmbesprechung einzubinden (siehe das Review zu Lady Dracula), so gesellen sich nun auch noch die "Supernasen" Thomas Gottschalk und Mike Krüger zur illustren Schar von Menschen, die durch ihr Tun in irgendeiner Form hier Erwähnung finden müssen.

Moment mal, ein Vampirfilm mit den beiden Nervnasen, mag nun so mancher grübeln und sich dabei am Kopf kratzen, nun, ja und nein!
Natürlich ist "Die Einsteiger" vordergründig kein Vampirfilm, sondern eher eine alberne Klamotte (die aber durchaus Spaß macht, doch dazu später mehr), dennoch beinhaltet der Film eine Vampirepisode, die sogar gar nicht mal so schlecht daherkommt. Gottschalk / Krüger landen auf dem Ball der Vampire und werden wie im berühmten Original von Roman Polanski durch einen Spiegel als Menschen entlarvt. Nun ist die gesamte Blutsaugerschar hinter ihnen her und jagt die zwei durch das Schloss. Damit nicht genug, versuchen der Professor und sein Gehilfe auch noch, ihnen ein Pfahl zwischen die Rippen zu treiben als die beiden sich vor den Vampiren in einem Sarg verstecken und fälschlicherweise selber für Blutsauger gehalten werden. Und Udo Kier spielt übrigens (mal wieder) den Oberbeißer, der hier Graf Frackstein heißt! Okay okay, die Episode dauert nur ca. 10 Minuten, dennoch, Vampire sind Vampire...

Jeder kann eigentlich leicht erraten, was vom Rest des Films zu erwarten ist, nämlich Kalauer über Kalauer in der bewährten Art seiner beiden bekannten Protagonisten, die sich als ihre eigenen Drehbuchautoren natürlich den Ulk auf den Leib schneiderten. Wie es um die mimischen Fähigkeiten der zwei steht, dürfte kein Geheimnis sein, und von ähnlicher Qualität sind die Geschichte und die gesamte Inszenierung (zumindest was die Tahmenhandlung anbelangt), dennoch macht der Film irgendwie Spaß, und das nicht nur aus nostalgischen Gründen, weil man vielleicht als Kind furchtbar über Tommy und Mike lachen musste oder der Film aus heutiger Sicht gnadenlos angestaubt wirkt, denn so manche Idee kommt tatsächlich ganz pfiffig daher, mancher Gag versteht tatsächlich zu zünden!

"Die Einsteiger" war der letzte und der erfolgreichste der vier "Supernasen" Filme, ihm gingen "Piratensender Powerplay"(1982), "Die Supernasen" (1983) und "Zwei Nasen tanken Super" (1984) voraus. Gemessen an jenen "Werken" ist der vorliegende Film beinahe ein kleines Meisterwerk, wenn auch unter anderen Umständen und in Wahrheit meilenweit davon entfernt. Betrachtet man aber den Aufwand, den man hier für einen, wohlgemerkt, deutschen Film der damaligen Zeit betrieben hat, gerade was Sets, Make ups und Spezialeffekte der "Einsteigerabenteuer" der Nasen betrifft, so ist dies als enorm zu bezeichnen. Vermutlich hat man das auch nur durch die permanente "Bifi" und "Puma" Schleichwerbung finanzieren können, die bereits nach wenigen Minuten offenbar wird, aber auch das war ein Zeichen dieser Zeit, wie jeder weiß, der mal einen Otto- oder vielleicht auch Schimanski-Film aus den Achtzigern sah. Irgendwie macht man das heutzutage raffinierter, aber sei's drum.

Dennoch, und das ist meine eigentliche Kritik an der Sache, aus der Story mit dem Video-Integrator hätte man einfach mehr machen können. Was für eine Vielzahl an Gags und kuriosen Situation hätte man dem "Video sliden" noch abgewinnen können, so aber dient das alles leider nur als Vehikel für das Rumgekaspere der Supernasen, das aber immerhin lustiger als erwartet geriet - und unterhaltsamer als eine Folge "Wetten, dass..." garantiert!

Übrigens, in einer winzigen Nebenrolle ist auch noch der heutige "7 Tage - 7 Köpfe" Kollege von Krüger, Jochen Busse, zu sehen, das hat zwar auch nichts mit Vampirismus zu tun, aber immerhin ein Name mehr, den hier niemand erwarten würde!

       



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