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Vampire in Brooklyn

USA 1995, Farbe, 100 min
 
Regie: Wes Craven
Drehbuch: Charles Murphy, Michael Lucker, Chris Parker
Produzenten: Eddie Murphy, Mark Lipsky
Kamera Mark Irwin
Musik J. Peter Robinson
 
Eddy Murphy Maximillian
Angela Bassett Rita Veder
Allen Payne Justice
Kadeem Hardison Julius
John Witherspoon Silas

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Maximilian ist ein Vampir, der letzte seiner Art. Deswegen wurde es ihm auf seiner Insel im Bermudadreieck (!) auch zu langweilig und er macht sich auf nach New York, denn hier lebt Rita, eine Halbvampirin, die allerdings von ihrem Glück noch keinen Schimmer hat und als Police-Detective arbeitet. Manchmal hat sie allerdings Ahnungen, Visionen und hält sich doch eher für einen Nachtmenschen, wie sie ihrem Partner Justice gleich zu Beginn des Films verrät als der sie fragt, warum sie eigentlich nie müde bei den Nachtschichten wird. Hihihi, wir kichern. Nun ja!

Jedenfalls wird unser Copduo zum Hafen gerufen, denn hier tuckerte ein alter rostiger Kahn ein auf dem jede Menge Leichen zu finden sind und von dem angeblich ein riesiger Wolf geflohen sein soll (verdammt, warum kommt mir das bloß so bekannt vor?), so ein Augenzeuge. Klar, wir wissen sofort, das war unser Maximilian, der dann erst mal italienisch essen geht (in dem er zwei Mafia-Mobster aufmischt) und den Dieb Julius zu seinem ghoulischen Gehilfen macht.

Nun gilt es, das Objekt der Begierde, nämlich Rita, zu finden und zu verführen, denn dummerweise muß sie sich ihm freiwillig hingeben, sonst kann er sie nicht zu einem Geschöpf der Nacht machen. Aber unser Max ist ja ein Mann von Stil und Eleganz, lange warten muß er auf seine Chance nicht und so nutzt er die erstbeste schwache Stunde der Dame aus, die gerade mit Partner Justice, den sie eigentlich liebt, einen unschönen Krach hatte, woran natürlich ebenfalls unser Mäxchen Schuld ist. Nach einem heißen Tanz kann er nun genüßlich die Zähne in den Hals der Schönen schlagen. Als dieser klar wird, auf wen und was sie sich da eingelassen hat, naht auch schon der rettende Kollege Justice, der Rita natürlich ebenfalls liebt, in Begleitung eines fachkundigen Vampirologen (so eine Art schwarzer Voodoo-van Helsing), Max wird gepfählt, Rita wird wieder zu einem normalen Menschen, die Liebenden können sich in die Arme schließen und der Himmel hängt voller Geigen.

Und der genervte Zuschauer denkt sich, verdammt, warum kriegt der Kerl die Frau und nicht der Vampir? Die Chemie zwischen Angela Basset (wer sie als tolle Powerfrau in "Strange Days" gesehen hat, wird sich umgehend fragen, wie man sie hier wohl zum Mitmachen überredet haben mag) und Allen Payne, der den gesamten Film über ziemlich hölzern und überfordert durch die Handlung staggert, stimmt nämlich überhaupt nicht, was allerdings nicht an Angela liegt, denn ihr Zusammenspiel mit Eddie Murphy, der als dandyhafter Böswicht (na ja, so böse eigentlich auch wieder nicht) eine erstaunlich gute Figur macht, klappt recht gut.

Es gibt aber noch mehr Probleme mit diesem Film. "Vampire in Brooklyn" möchte gern eine Horrorkomödie sein, und wie das meistens so mit diesem Anspruch ist, geht es natürlich auch hier in die Binsen. Dieses Filmchen ist weder Fleisch noch Fisch. Von einem Horrorfilm erwartet man Atmosphäre, Grusel, Gänsehaut, davon finden wir hier, vielleicht mal abgesehen von der, zugegeben, großartigen Eröffnungsszene mit dem Totenschiff nicht allzuviel. Und für eine Komödie sind die zwei drei lustigen Scherzchen, die allesamt auf die Konten von Kadeem Hardison, der als zombieger Ghoul in schöner Regelmäßigkeit Körperteile verliert, und John Witherspoon als seinem kauzigem Onkel, gehen. Murphy selbst hat nicht einen Lacher, was ihm aber wohl auch nicht zum ersten Mal in seiner ziemlich wechselhaften Karriere passiert sein dürfte, schließlich liegen seine letzten wirklich guten und witzigen Filme nun auch schon fast 20 Jahre zurück, dafür trägt er mit seiner Leinwandpräsenz die Rolle des Vampirs ziemlich lässig. Die Szene (die sich Murphy übrigens selbst auf den Leib schrieb), in der er sich in einen Priester verwandelt und seine "Böse ist Gut" Predigt hält, ist jedenfalls nicht sonderlich witzig.

Wes Craven, ebenfalls jemand mit einer Achterbahnkarriere (auf und ab!), bekam das Drehbuch nie wirklich in den Griff, was aber wohl hauptsächlich zwei Gründe gehabt haben dürfte, und zwar a) es ist einfach nicht besonders gut und b) Eddie Murphy, der auch als Mitproduzent fungierte, hatte am Set in aller Regel das berühmte letzte Wort. Er mag ein guter Schauspieler sein, vom Inszenieren hat er nicht unbedingt viel Ahnung, speziell dann nicht, wenn es sich auch noch um einen Horrorstoff handelt.

Wenn es jetzt trotzdem zwei Fledermäuse gibt, liegt das hauptsächlich an Basset, Hardison und Witherspoon. Ansonsten gilt, Brooklyns Vampire sind weder für Murphy- noch für Vampirfans besonders interessant. Wer's nicht gesehen hat, hat auch nicht wirklich was verpasst



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