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Vampire's Kiss

USA, 1989, Farbe, 103 min
 
Regie Robert Bierman
Drehbuch Joseph Minion
Kamera: Stefan Czapsky
Musik: Colin Towns
 
Nicolas Cage Peter Loew
Maria Conchita Alonso Alva Restrepo
Jennifer Beals Rachel
Elizabeth Ashley Dr. Glaser
Kasi Lemmons Jackie
Bob Lujan Emilio
Jessica Lundy Sharon
Johnny Walker Donald

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Peter Loew ist als Literaturagent ein typischer Verterter des Yuppietums der späten 80'er Jahre. Er zieht Nacht für Nacht durch die In-Clubs Manhattans auf der Suche nach Abenteuern und dem Kick, der etwas Abwechslung in das eigentlich eher langweilige und einsame Dasein bringt. So schleppt er sich eines Nachts die attraktive Rachel ab, die ihm im Eifer des Liebesaktes in den Hals beißt und sein Blut saugt. Nun beginnt Peter sich zu verändern, er fühlt sich nicht mehr besonders gut, er fängt an, Freundinnen zu versetzen und Verabredungen platzen zu lassen, und er beginnt die Büroangestellte Alva zu terrorisieren, die in seinem Auftrag eine verlegte Akte sucht, welche für Loew mehr und mehr zu einem Objekt der Besessenheit wird.

Eines Tages wird ihm klar, was ihm fehlt, er hat sich durch Rachels Biss in einen Vampir verwandelt. So beginnt er nun allerlei verrückte Dinge zu tun: er schläft unter dem Sofa, meidet das Licht, er ißt lebende Kakerlaken (was angeblich kein Trick gewesen sein soll, Cage soll sie wirklich zerkaut und geschluckt haben!), er bildet sich ein, kein Spiegelbild mehr zu haben und nachdem er versucht, sich mit Alvas Schreckschußpistole zu erschießen, was natürlich fehlschlägt, hält er sich nun für unsterblich. Mehr und mehr verfällt er dem Wahnsinn, kauft sich sogar Plastikvampirzähne und attackiert damit Frauen, doch sein Verfall ist unaufhaltsam. So läuft er brabbelnd und fantasierend durch New Yorks Straßen seiner baldigen, ganz und gar vampirischen Erlösung entgegen.

Naja, was soll man davon halten? Der Verleiher bewarb den Film seinerseits als schwarze Komödie, dafür ist er aber eigentlich schon wieder zu düster und hoffnungslos, viele Kritiker sahen "Vampire's Kiss" eher als Kunstfilm, ich muß zugeben, mit diesem Ausdruck habe ich ja eher generell meine Schwierigkeiten, nur eines ist auf jeden Fall sicher: ein klassischer Vampirfilm liegt hier auf keinen Fall vor.

Das mag ja Freunden dieses Streifens im besonderen Maße gefallen haben, weil es ihrer Meinung ja den Reiz ausmacht, kann man so sehen, wenn man will. Wir befinden uns hier aber in der Vampireworld, wir ziehen echte Vampire vor.

Oft wurde die "raffinierte" Machart des Films gelobt, schließlich wüßte man über lange Strecken nicht, ist Peter wirklich ein Vampir, erscheint ihm Rachel wirklich immer wieder oder geschieht das alles nur in seiner Fantasie? Wer auch nur ein wenig aufpasst, hat die Lösung aber sehr schnell, von daher zählt das Argument auch nicht.

Was den Film allerdings doch sehenswert macht, ist die völlig durchgeknallte Performance von Nicolas Cage, dem Regiesseur Robert Bierman offensichtlich viel Freiraum zum Austoben gab. Wie gesagt, die Szene mit der Kakerlake soll echt gewesen sein, das nenne ich Method Acting! Schade, das Cage leider wenige Jahre später zum Megastar wurde und seitdem größtenteils nur noch in dämlichen Blockbuster-Popcornfilmen auftritt, seine Leistung aus Vampire's Kiss konnte er höchstens noch in Lynchs "Wild at Heart" wiederholen. Für Cage wären 5 Flattermänner angebracht gewesen, der Film an sich kriegt aber nur...


       



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