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Vampires: Los Muertos
AKA: John Carpenter's Vampires: Los Muertos, Vampires 2

USA 2002 Farbe, 90 min
 
Regie Tommy Lee Wallace
Drehbuch Tommy Lee Wallace
Musik Brian Tyler
Kamera Henner Hofmann
 
Jon Bon Jovi Derek Bliss
Christian De La Fuenta Father Rodrigo
Natasha Gregson Wagner Zoey
Arly Jover Una
Darius McCrary Ray Collins

John Carpenter's Vampire , John Carpenter, 1999
Vampires: Los muertos, Tommy Lee Wallace, 2002
Vampires: The turning, Marty Weiss, 2005

Irgendwo in Mexiko, der coole Vampirjäger Derek Bliss, der für die Van-Helsing-Group (ach, wie originell!) arbeitet, hat erst gerade eine üble Blutsaugerin gekillt, da steht ihm schon ein neuer Auftrag ins Haus: er soll die mächtige mexikanische Obervampirin Una zur Strecke bringen. Bedingung aber ist, Derek soll sich ein Team aus erfahrenen Vampirjägern zusammenstellen, der Auftrag ist zu gefährlich für den Einzelgänger allein. Er macht sich auf den Weg, doch wo er auch hinkommt, Una war schneller, alle potentiellen Kandidaten wurden niedergemetzelt. Eher per Zufall rekrutiert sich ein Reserveteam, an dessen Schlagkraft Bliss doch arge Zweifel hegt, besteht es doch unter anderem aus einer beinahe Infizierten, bei der der Vampirismus dank einer experimentellen Droge (noch) nicht ausbricht, ein Teenager mit großer Klappe auf der Suche nach einem Job und ein Priester, der als einziger das Massaker in seinem Kloster überlebt hat, das die Vampire dort angerichtet haben um das berüchtigte schwarze Kreuz zu stehlen, jene Reliquie, mit deren Hilfe die Vampire angeblich nicht mehr das Tageslicht zu fürchten brauchen. Je näher die Jäger Una kommen, desto größer wird die Spur von Tod und Vernichtung.
Schließlich kommt es zum großen Finale in der Festung der Vampire....

Storyschreiber Tommy Lee Wallace, ein angeblicher Routinier im Horrorgeschäft, wie uns die Werbung dieses Films glauben machen will, ist eher ein Spezialist für Sequels (Halloween 3, Fright Night 2, etc.), und so wird hier, wie üblich bei Unternehmen dieser Art, im Grunde die gleiche Geschichte aus dem kommerziell erfolgreichen ersten Teil einfach noch mal erzählt, inklusive einer Szene mit einer nicht funktionierenden Seilwinde, eines Blutbrunnens, eines Klosters, eines schwarzen Kreuzes und so weiter, und so weiter.

War "John Carpenter's Vampires" ja größtenteils schon ziemlich nervend, so hatte er doch wenigstens noch originelle Momente. Die Idee z. B. Vampirjäger in den Dienst des Vatikans zu stellen, war recht famos. Doch von eben derlei ist "Los Muertos" nun gänzlich frei. Es ist nicht das Fehlen dieser Ideen, was ich hier bemängele, sondern vielmehr das bloße Abkupfern, das stumpfe Kopieren. Und John Carpenter, ich kann es nicht oft genug wiederholen, ehemals echt ein Multitalent, ist sich nicht zu schade hierfür auch noch seinen Namen herzugeben und als Produzent zu fungieren. Oh Mammon, Du großer Gott, wir huldigen Dir.

Ein weiteres Problem ist definitiv der Hauptdarsteller. Mag sein, das Jon Bon Jovi seine schnuckelige Rolle in Ally McBeal ganz putzig gespielt hat, (ich habe es nicht gesehen und werde mir auch ganz bestimmt künftig niemals eine McBeal Episode anschauen), aber wer zur Hölle kam auf die Idee, dieses Kerlchen als coolen gefährlichen Vampirkiller zu besetzen? Man stelle sich vor, eine Kreatur, die in der Lage ist, einen ganzen Raum voller Menschen niederzumetzeln, schneller als ein menschliches Auge es wahrnehmen kann, wird vom New Jersey Haar-Rocker zur Strecke gebracht? Nee, also echt nicht. Komischerweise hatte ich die ganze Zeit über die alten "Livin' on a Prayer" und wie sie alle hießen Videos seiner Gähnband im Kopf, als der schicke Jon noch diese Pudelmatte trug, vielleicht hätte er auf die Art ja die Vampire zu Tode langweilen können...

Klar, man kann sagen es gibt viel schlechtere Filme, und das stimmt auch. "Los Muertos" ist jetzt auch nicht dilettantisch gemacht und seine Macher haben sich bestimmt einige Mühe gegeben, ein zwei ganz nette Splatterszenchen werden ebenfalls geboten, aber der Film ist und bleibt ein absolut überflüssiger und langweiliger Zweitaufguss des zwar kommerziell erfolgreichen aber dennoch doofen Vorgängers von John Carpenter.

In den USA übrigens war der Film ein ziemlicher Flop und kam dank negativer Vorkritiken und der Reaktionen beim Testpublikum gar nicht erst in die Lichtspielhäuser. Somit ging die Idee der schnellen Abzocke diesmal leider nicht auf, liebe Produzenten, geschätzer Herr Carpenter, werter Herr Wallace. Doch wird uns dies künftig vor überflüssigen zweiten, dritten,neunten sechsundzwanzigsten und weiss der Teufel wie vielen noch Teilen dieser Art schützen?



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