Vampire
und Blutrituale
Untertitel |
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Autor |
Frater
Piarus |
Kategorie |
Sachbuch |
Seitenzahl |
142 |
Format |
Paperback |
deutsche
Übersetzung |
Oliver
Fehn |
Erstveröffentlichung |
2003 |
Verlag |
Bohmeier
Verlag |
ISBN-Nummer |
3-89094-3781-0 |
Der
Vampir hat die wunderbare EIgenschaft, einst Mensch gewesen zu sein.
Für ihn gibt es weder Himmel noch Hölle - er ist ein Paradoxon,
ein Wanderer zwischen den Welten. Einst Mensch, jetzt Anti-Gott.
Sein Leben ist geprägt von Grausamkeit, Blutdurst, Leidenschaft
und Schrecken - dem Grauen, das hinter den Schatten lauert.
Dieses Buch
ist ein weiteres faszinierendes Werk aus der Feder des großen
Magiers und Vampirforschers Frater Piarus. Er durchleuchtet einige
der tieferen Aspekte des Vampirmythos, wobei der verschiedene geschichtliche
Epochen durchläuft und den Vampir als Archetypus oder/und sogar
als eine Art Gott betrachtet. Darüber hinaus gibt er Anweisungen
für Messen und Rituale zum praktischen Arbeiten mit Vampiren.
Dieses Buch
behandelt folgende Themen:
Wie und warum jemand zum Vampir wird
Wie man sich vor Vampiren schützen und sie vernichten kann.
Astralkörperprojektion, ätherisches Doppel und feinstoffliche
Körper
Mumien, Agypten und nachtodliche Ernährung
Hexerei und Vampirismus
Die Vampirmesse
Der Magie gegenüber
mag man eingestellt sein, wie man möchte, egal ob es sich nun
um weiße, schwarze oder kunterbunte Magie handeln mag, um
Macumba, Voodoo oder Pipifax, einerlei. Man mag dran glauben oder
auch nicht. Man mag Aleister Crowley für einen Helden oder
einen Unhold halten (oder einen Spinner), man mag auch an die glücksbringende
Wirkung von Talismanen glauben oder sich meinethalben in einer Kirmesbude
die Zukunft aus der Kralle lesen lassen (wer's braucht!), man mag
sich aber nur sehr ungern das sauer verdiente Geld aus der Tasche
leiern lassen für Bücher, die vorgeben, seriöse Publikationen
zum Thema zu sein und sich dann als billigstes Schundprodukt erweisen,
mit dem ein Verlag auf "Seelenfang" geht.
So geschehen
im vorliegenden Fall. "Vampire und Blutrituale" springt
uns vom Cover des Titels an, natürlich in blutroten, verlaufenen
Lettern, die reißerisch über einer billigen Zeichnung
prangen, was wiederum rein optisch ein wenig den Eindruck vermittelt,
als hätten wir es hier mit einem "Gespenster" Comic
zu tun (Seltsam? Aber so steht es geschrieben!)
Das Buch verfasst
haben soll eine Gestalt namens Frater Piarus, angeblich ein großer
Magier und Vampirforscher aus Brasilien, der jahrelang für
dieses Buch recherchiert haben will. Dafür kam allerdings am
Ende herzlich wenig an verwertbarem Material zustande. Der eigentliche
Schriftteil umfasst genau 131 Seiten, zwischen denen immer mal wieder,
vielleicht alle 15 Seiten (ich habe nicht nachgezählt) eine
mehr oder weniger schlechte ganzseitige Zeichnung auftaucht, die
muss man dann also vom offiziellen Schriftteil noch abziehen. Das
Nachwort umfasst drei Zitate (ein völlig fehlinterpretierter
Friedrich Nietzsche, Austin Osman Spare und Piarus selber, den ich
letztlich für einen Ghostwriter halte, obwohl, ein Ghostwriter
mit so wenig literarischem Talent? Aber ist ja auch egal...), dann
gibt es noch einen knapp zwei Seiten langen Anhang über die
Chupacabras, die sogenannten Ziegensauger, die in den letzten Jahren
verstärkt in latein- und südamerikanischen Gefilden ihr
Unwesen getrieben haben sollen (mehr hierzu an anderer Stelle),
und die der Theorie des weisen Magiers zufolge wohl außerirdischen
Ursprungs sind. Ich vermute, dies hat seine jahrelange Recherche
ergeben...
Dann stellt
Piarus eine Bibliografie von sage und schreibe einer Seite (!) hinter
sein großes Werk. Ich frage Euch, liebe Leser, klingt das
nach jahrelanger Recherche? Ich finde nicht!
Niemand möge
mich falsch verstehen, vielleicht ist Piarus ja tatsächlich
ein Anhänger irgendeines magischen Zirkels, schreiben kann
er jedenfalls nicht und sein Buch vermag in keinster Weise informativer
zu sein, als allerlei längst bekannte Theorien und angeblich
verbürgter Beispiele (selten erfahren wir allerdings, wo Piarus
seine Informationen her haben will) aus Mystizismus und Volksglaube
verschiedenster Kulturen uninspiriert aneinander zureihen, egal
wie das jeweilige Kapitel auch immer überschrieben ist. Nichts,
was man nicht irgendwo an anderer Stelle schon wesentlich interessanter
dargestellt gelesen hat. Zudem wimmelt es in dem Buch nur so von
Rechtschreib-, Grammatik und Setzfehlern. Wohl am Lektoren gespart,
wie, lieber Bohmeier Verlag?
Die geschätzten
Kollegen vom "Sanktuarium" (siehe unsere Linkliste) hätten
Frater Piarus am liebsten eine goldene Himbeere verliehen, wenn
es denn eine solche auch für besonders ungelungene Sachbücher
geben würde. Eigentlich kann ich mich dem nur anschließen.
Dieses Buch ist eine reine Geldmaschine. Ärgerlich!
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