Der
Seelendieb
Wie nah ich
dir war, das wusstest du nicht.
Für dich war ich nur der Schatten im Licht.
Die menschliche Welt - du lebtest in ihr.
Doch das ist vorbei, gehörst du erst mir!
Panik erfasst
nun dein rasendes Herz,
dein stummes Gebet gleitet himmelwärts.
Ich bin dein Alptraum, zum Irrsinn die Tür.
Durchquerst du sie erst, gehörst du ganz mir!
Dein baldiger
Tod verstärkt meine Macht.
Du bettelst umsonst, gleich ist es vollbracht.
Nun sieh mich schon an und spüre die Gier.
Du hast keine Wahl, denn du gehörst mir!
Die Hoffnung
auf Flucht ist wie ein Instinkt,
der dich noch immer zum Durchhalten zwingt.
Dass du umsonst hoffst, verschweige ich dir.
Du bist längst besiegt, gehörst endlich mir!
Dein Kampf ist
vorbei, dein Körper ist kalt,
die Augen sind leer, dein Schrei ist verhallt.
Ich ziehe weiter und lasse dich hier,
deine Seele jedoch ruht jetzt in mir...
Von
Katrin Glase
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