Dawn
of the Dead
Night
ot the living dead
Day of the Dead
Dawn the Dead (Original)
28 Days later
Eine
Seuche rafft die Menschheit dahin. Doch die Toten finden keine Ruhe.
Von ihrem Hunger nach Fleisch getrieben erheben sie sich und machen
Jagd auf die Überlebenden. Nur wenige können sich retten
und suchen Schutz in einem verlassenen Einkaufszentrum. doch die
Untoten haben die Witterung aufgenommen und die Zuflucht wird zu
einem klaustophoben Albtraum.
Die
Auferstehung von George A. Romeros Horror-Klassiker.
Gute
Nacht, Amerika.
Die Krankenschwester Ana ist froh, nach einem stressigen Tag mit
Überstunden endlich mal wieder einen Abend mit ihrem Freund
/ Lebenspartner / Ehemann (wir wissen es nicht) verbringen zu können.
Man redet über dies und das, liebt sich unter der Dusche, sieht
fern, und schläft irgendwann ein. In den frühen Morgenstunden
erwacht der Mann und sieht das Nachbartöchterchen übel
zugerichtet auf der Schlafzimmertürschwelle stehen. Tröstend
will er sie in den Arm nehmen, da beißt das kleine Biest ihm
die Halsschlagader durch und süffelt genüsslich sein Blut.
Ana versucht 911 anzuwählen, landet aber in der Warteschleife.
Als ihr Mann - gerade eben verblutet - plötzlich wieder aufwacht
und sich in scheinbar unbändiger Wut auf sie stürzt, sucht
sie ihr Heil in der Flucht. Nun lenkt sie ihren Wagen durch ein
völlig apokalyptisches Szenario. Die Leute zerfleischen einander,
die Hölle scheint losgebrochen...
Schließlich schließt sie sich einer kleinen Gruppe Überlebender
an, die sich in einer Shopping Mall verschanzen. Neben Ana bilden
der kleinkriminelle Andre nebst schwangerer Freundin Luda, der wortkarge
Cop Kenneth und der clevere Normalo Michael die Zweckgemeinschaft.
Eine Gruppe von Security Männern unter Führung des kaltschnäuzigen
CJ wollen dem Quintett zunächst den Zutritt verweigern, doch
schließlich arrangiert man sich...
Für eine Weile leben unsere Helden recht unbesorgt in der Mall,
weitere Überlebende schließen sich ihnen an, doch die
Flut der Untoten wird immer größer. Das Ende der Welt
scheint gekommen.
Als unseren Helden klar wird, dass sie sich angesichts des stetig
wachsenden Heeres der Untoten nicht für immer im Einkaufszentrum
verschanzen können, beschließen sie, sich mit einem umgebauten,
gepanzerten Bus zum Hafen und von dort mit dem Boot des arroganten
Geschäftsmannes Steve, der inzwischen auch der Gruppe angehört,
zu einer möglichen unbewohnten Insel durchzuschlagen. Außerdem,
wer weiß, vielleicht beschränkt sich die Zombiepest ja
auf das amerikanische Festland.
Als die Untoten schließlich in das Einkaufszentrum eindringen,
müssen die Überlebenden zu einer eiligen Flucht aufbrechen.
Zunächst geht alles gut, aber dann...!
Remakes von Lieblingsfilmen sind immer ein zweischneidiges Schwert,
vorurteilsfrei kann man sie nicht angehen. Als Werner Herzog weiland
Nosferatu neu verfilmte, konnte
er nur scheitern, ein filmisches Remake von, sagen wir mal, Tanz
der Vampire würde ich mir gar nicht vorstellen wollen.
Da kommt ein Ex-Werbefilmer daher, und meint ausgerechnet George
A. Romeros legendären Dawn of the
Dead neu aufarbeiten zu müssen, jenen "größten
Kulturschocker aller Zeiten" (so der Kritiker Tom Allen seinerzeit
in der Zeitschrift "Village Voice"), auf den Heerscharen
von Filmkritikern und Fans Loblieder sangen (und immer noch singen)
und sogar Recht hatten damit.
Dieses
brillante, wegweisende und intelligente Meisterwerk moderner Filmkunst,
den Lieblingsfilm einer nicht unerheblichen Menge Horrorfilmfans
(mich inklusive, ist zwar nicht DER eine, aber einer von DEN Lieblingsfilmen)
hat sich also eine Nase namens Zack Snyder vorgenommen. Kann das
gut gehen?
Skeptisch begab ich mich in den Kinosaal, doch kaum lief der Film
3 Minuten, da klappte mir auch schon die Kinnlade herunter, will
sagen, er kann, und wie er das kann !!!
Der Film ist die Riesenüberraschung der Saison, ein kleines
bissiges Wunderding, dass dich von der ersten bis zur letzten Minute
packt und nicht mehr loslässt. Snyder hat alles alles verdammt
richtig gemacht und uns eine aber so was von packende Endzeitvision
gebastelt, gespickt mit grimmigem Humor und Tausenden von pfiffigen
Ideen, die nicht nur ungemein spannend ist, sondern immer wieder
regelrecht umhaut.
Machte
man sich zuvor noch Sorgen, ob Snyder die Bedeutungsebene des berühmten
Vorbildes überhaupt erfasst hat, so wurden auch diese Bedenken
ziemlich rasch verscheucht. Allein die Vorspannsequenz (die übrigens
der von Danny Boyles Vorjahresknüller 28
Days later nicht ganz unähnlich ist, was nicht die einzige
Gemeinsamkeit ist, doch hierzu später mehr) ist schon der Hammer.
Wir sehen zu, wie die menschliche Zivilisation beängstigend
schnell vor die Hunde geht, dazu hören wir den großen
(und leider unlängst verstorbenen) Johnny Cash das wunderbare
"When the Man comes around" singen, ein Lied über
die biblische Apokalypse. Da hat sich echt wer Gedanken gemacht
und zusammengebracht, was zusammengehört. Die Kritik des Originals
von 1978 am stumpfen Konsumterror findet man in der Form allerdings
nicht mehr vor, doch dies würde im Zeitalter der Globalisierung
auch gar nicht mehr funktionieren. Snyders Film kann man sowohl
als Medienschelte betrachten, denn oft ähneln die Bilder von
den Scharmützeln denen, die uns CNN und n-tv wahlweise aus
dem Irak, Afghanistan oder von den brennenden Twin Towers zeigen
(eine weitere Gemeinsamkeit mit 28 Days later),
kann aber somit durchaus auch als Parabel auf Schreckensszenarien
wie den 11. September gesehen werden. Oder ist gar eine der nie
gefundenen Superwaffen von Saddam Schuld an der Zombieseuche? Gut,
diese Interpretation geht eindeutig zu weit, zeigt aber auf, auf
welcher Ebene über einen (explosiven) Film dieser Art im 21.
Jahrhundert spekuliert werden darf. Durchaus darf man die Shopping
Mall auch als Synonym auf Amerika, das gelobte Land, betrachten,
das von allen Seiten von "Zombies" belagert wird, die
herein wollen: Terroristen, Wirtschaftsflüchtlinge, Kriminelle,
und drinnen sitzen die "Aufrechten", die ihr "Land"
verteidigen. Dies serviert uns Snyder aber nicht mit doofem Pathos,
sondern mit beißendem Spott. Allein dafür gebührt
dem Mann schon ein dickes Busserle.
Wie respektvoll
und sorgfältig Snyder mit dem Original umging, lässt sich
auch an anderen Kleinigkeiten erkennen, so haben zum Beispiel der
Splatter-Effekt Großmeister Sam Raimi, der ja an Romeros Film
mitarbeitete, wie die beiden damaligen Hauptdarsteller Scott Reiniger
und Ken Foree coole Cameos als reaktionärer Cop (Raimi), General
(Reiniger) und TV Pfarrer (Foree, der schließlich sogar die
berühmte Tagline sprechen darf, Ihr wisst schon, wenn in der
Hölle...und so weiter.)
Also voller Punktsieg für Zack Snyder schon mal in diesem Bereich.
Auch muss man
unbedingt die gesamte Schauspielerschar ausdrücklich loben.
Jeder spielt mit vollem Einsatz und absolut glaubwürdig. Besonders
begeistert war ich allerdings von der tollen Sarah Polley, die die
Krankenschwester Ana gibt, aber eigentlich spielten sämtliche
Darsteller auf gleich hohem Niveau. Wann sieht man schon mal ein
solch gut aufgelegtes Ensemble in einem Film? Man sieht den Darstellern
die Spielfreude förmlich an, ein weiterer Beleg dafür,
das hier wirklich ein jeder mit Herz und Verstand bei der Sache
war. So etwas verleiht einem Film echt eine Seele, was man heutzutage
von den meisten gelackten US Blockbustern echt nicht unbedingt behaupten
kann.
Und wie verhält
es sich mit dem Unterhaltungsfaktor? Kommen auch jene Splatterfans
auf ihre Kosten, die das Original kultisch verehren? Mit Sicherheit!
Explodierende Köpfe, dicke fette Schusswunden, Hektoliterweise
Filmblut, alles im Überfluss vorhanden. Allerdings ließ
Snyder die Szenen weg, in denen die Untoten bei Romero minutenlang
an menschlichen Armen und Beinen wie an Landjägerwürsten
mümmelten. Überhaupt, die Zombies, hier sind sie keine
grüngesichtigen, stumpf glotzenden und unbeholfen umher torkelnden
Elendsgestalten wie bei Romero (was bei seinem Film auch absolut
passte), sondern gefährliche, pfeilschnelle und in ihrer Wut
auf alles Lebendige äußerst aggressive Gesellen, die
somit teilweise sehr den archetypischen Vampiren ähneln. Auch
dies ist eine weitere Gemeinsamkeit mit Danny Boyles sportiven englischen
Untoten aus 28 Days later, doch auch der
hat diesen Zombie-Typus nicht erfinden, denn erstmals sahen wir
solche Gestalten in Dan O'Bannons "Return of the living Dead"
(der hier aber auf unseren Seiten nicht besprochen werden wird.)
Letztlich verbeugt
sich Snyder auch noch gekonnt vor Lucio Fulcis "The Dead are
among us", hierzulande wohl besser bekannt als "Schreckensinsel
der Zombies, den man wohl getrost als den zweiten wegweisenden Zombiefilm
seiner Ära und als inoffiziellen Sidefilm von Romeros berühmter
Trilogie, wenngleich er mit Sicherheit nicht von einer ähnlichen
Qualität ist wie die Originale, sehen sollte.
Zack Snyders
Film ist von gleicher Qualität. Er ist das würdigste Remake
eines Klassikers, das es in der Filmgeschichte je gegeben hat und
persönlich würde ich ihn gar als den besten Horrorfilm
bezeichnen, den ich seit Jahren gesehen habe. So kam ich dann auch
nicht umhin, die Liste meiner Lieblingsfilme um diesen hier zu erweitern.
Da es sich bei
Regisseur Zack Snyder offenbar um einen "Überzeugungstäter"
in Sachen phantastischer Film handelt, darf man sehr gespannt auf
die kommenden Arbeiten dieses hochtalentierten Mannes sein. Leute,
dies hier war sein Kinodbüt !!! Heidernei, bin ich begeistert
!!!!
Folgendes solltet Ihr nun tun: Anschauen, staunen und lieben.
Klassiker !!!!!
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