Die
Blumen des Bösen ( OT:
Les Fleurs du Mal)
Untertitel |
Les
Fleurs du Mal (Französisch/Deutsch) |
|
Autor |
Charles
Baudelaire |
Kategorie |
Gedichtsammlung |
Seitenzahl |
514
|
Format |
Paperback |
deutsche
Übersetzung |
Monika
Fahrenbach-Wachendorff |
Erstveröffentlichung |
1861 |
Verlag |
Philipp
Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart |
ISBN-Nummer |
3-15-009973-0 |
"Indieses
furchtbare Buch habe ich mein ganzes Herz, meine ganze Zärtlichkeit,
meinen ganzen (travestierten) Glauben und all meinen Haß gelegt."
Charles
Baudelaire
"Dem untadeligen Dichter
Meister und Freund Théophile
Gautier" widmete Charles
Baudelaire im Jahre 1857 "mit dem Gefühl der tiefsten
Bescheidenheit diese verseuchten Blüten" und wendet sich
sogleich voller Hohn und doch voller auffordernder Leidenschaft
in seinem ersten Gedicht An den Leser und schreibt:
"Torheit, Sünde, Geiz und Irrtum zehren an unserm Leib,
besetzen unsern Geist...Verstockte sind wir, die nur lau bereuen...und
glauben, Tränen waschen alles rein.
Wir finden Lust an widerlichen Dingen, die täglich uns der
Hölle näher bringen....
Doch...Ist eins vor allem hässlich und gemein!
Zwar schreit es nicht und scheint sich kaum zu regen, doch würd
es gern die Welt in Trümmer legen und schlänge gähnend
sie in sich hinein.
Die Langeweile ist's!
Raucht sie, die Wasserpfeife, träumt vom Blutgericht.
Kennst du das heikle Ungeheuer nicht, scheinheiliger Leser - Bruder,
du - mir gleich!"
Damit bot Baudelaire,
der vermeintliche Begründer der französischen symbolistischen
Poesie gleich zur Einleitung seines famosen und bis heute umstrittenen
Gedichtbandes ziemlich starken Tobak für seine doch sehr konservative
Zeit. Doch Baudelaire
war ein Aufrüttler, ein Rebell, ein Punkrocker seiner Zeit!
Die "Fleurs
du Mal" erschienen erstmals im Juno 1857, herausgegeben vom
sozialistisch eingestellten Verleger Auguste Poulet-Malassis, der
bereits zu jener Zeit eine gewisse Ahnung davon besaß, dass
dieser Band eine neue Epoche in der Geschichte der europäischen
Lyrik auslösen würde. Offenbar wurde ihm dies spätestens,
als die Hysterie um die Schriften Baudelaires
sich in beinahe absurde Höhen schwangen. Bereits Mitte Juli
gleichen Jahres strebten die Behörden einen Prozess gegen Verleger
und Autoren an, die "Gefährdung der Sittlichkeit"
war der Grund für diesen Akt der Zensur im ach so aufgeklärten
nachrevulotionären republikanischen Frankreich. Ein Schelm,
wer an die heutigen USA denkt...
Wie dem auch
sei, Baudelaire, der sich selbst als schwer beeinflusst vom Werk
des vielleicht einzigen amerikanischen Klassikers Edgar
Allan Poe sah, dessen Übersetzer in die französische
Sprache er ja auch war, erhielt jede Menge Zuspruch von den Kollegen
der schreibenden Zunft. So schrieb beispielsweise Victor Hugo, ein
definitiv hoch einflussreicher Kopf seiner Zeit, an Baudelaire:
"Ihre Fleur du Mal' strahlen und glänzen wie Sterne",
eine zwar knappe, aber sehr zutreffende Würdigung!
Wem jetzt noch
immer nicht ganz klar ist, was das denn bitte schön mit Vampirliteratur
zu tun hat, dem empfehle ich einen Blick auf unsere Homepage, also
die Startseite, denn gleich dort begegnet einem ein sehr gutes Baudelaire
Gedicht, wie es auch an anderen Stellen dieser Webpage immer mal
wieder der Fall ist. Aber eigentlich geht es ja noch um viel mehr,
denn diese Gedichte und diese Schriften stammen aus einer Zeit,
da der Vampir Einzug in die Literatur hielt, in das Interesse der
Gesellschaft, nicht nur in das der Boheme, der ja auch der trinkfeste
und allerlei Opiaten zugetane Baudelaire mehr oder weniger angehörte,
den zudem permanent Geldsorgen piesackten, doch der Vampir, der
stand damals für eine ganze Menge mehr als nur eine romantische
Horrorfigur, in diesem Fall kann ich nur darauf bestehen, sich dies
lesenderweise zu erarbeiten!
Man muss diese
kranken, kaputten, witzigen, finsteren, manchmal (auf eine bestimmte
Art) unglaublich freundlichen, manchmal unfassbar bitteren Texte
gelesen haben. Man muss sie nicht immer verstehen, denn sie sind
ja auch beseelt vom Geist einer anderen Zeit, doch manchmal fragt
man sich, hat sich seitdem tatsächlich so viel geändert?
Das 19. Jahrhundert
war der Wegbereiter unserer Zeit, neben all den technischen Errungenschaften,
ohne die auch die Vampireworld zweifelsohne kaum existieren würde,
hat sich eigentlich gar nicht so viel getan seit dem, wir sind nur
alle ein wenig enger gerückt.
Und wo wir gerade so schön beieinander sitzen, könnten
wir ja eigentlich noch ein Gedicht lesen, zum Beispiel eines von
Baudelaire (vergesst den völlig überschätzten Rimbaud),
der fürwahr einen der größten und wichtigsten Gedichtbände
der Weltliteratur verfasst hat, eine Aufforderung zu leben, wie
es dir passt. Lies selbst.....
Der
Vampir
Die Verwandlung
des Vampirs
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